Morgenstund hat schon Gold im Mund
Für einige Wein und Bier-Asprianten begann der Sonntag wohl eher etwas müde und verkatert. Aber das Spielchen kennen wir ja schon und daher ging es trotzdem etwas früher los in Richtung Ankogel, denn frische Luft belebt die Geister. Auch der Sonntag (30.08.) empfing uns mit wunderschönem Wetter und strahlendem Sonnenschein.
Die Tour zum Ankogel machten Wu und ich bereits im Oktober 2014 gemeinsam mit zwei Freunden und daher kannten wir den Weg bereits. Aber dieses Mal sollte es vor allem für mich am Grat des Ankogel, eine bedeutende Wendung nehmen. Dazu aber später mehr.

Wer zum Ankogel möchte, muss Ausdauer haben

Dieses Mal ging es mit 14 Personen im Gänsemarsch flach ansteigend durch den Fallboden, zum Fallbach Wasserfall. Am Fallboden lagen einige Kühe noch gemütlich im Gras und fraßen.
Der Fallboden weist uns den Weg…
..zum Fallbach-Wasserfall.
Guten Morgen schöne Kuh..
Dann ging es über einige Serpentinen rechts daran hinauf. Heute waren wir deutlich schneller als am Vortrag unterwegs und machten dafür aber direkt einmal eine kleine Pause, um auch die Aussicht zu genießen.
Im Gänsemarsch voran…
…denn dort müssen wir noch rauf.
Wir werden jetzt rechts gehen…
…ein Blick auf die Uhr sagt: Pausenzeit!
Erste Pause der Tour.
Dann wurde das Gelände deutlich blockiger und felsiger und wir kamen auf die Höhe der Schwarzhornseen, die so wahnsinnig schön eingerahmt liegen. Aber der Badespaß wurde verschoben, denn weiter ging es richtig Kleinelendkees.
Die Schwarzhornseen liegen wunderschön.
Immer noch Gänsemarsch…
…unsere Führer Simon und Wu – „ja, wo bleibt ihr denn?“
Nach zwei Schneefeld-Querungen, erreichten wir dann den Einstieg zum Gletscher, wo es Zeit für unsere Gletscherausrüstung wurde.
Das Kleinelendkees und was davon übrig ist.
Wu und ich waren ziemlich beeindruckt den Gletscher in diesem Zustand zu sehen, denn im vergangenen Oktober, war hier so gut wie keine Spalte zu entdecken und jetzt, nur ein Jahr später, mussten wir uns eine Spur durch die ganzen Spalten suchen. Ausgestattet mit Seil und Steigeisen, ging es über das lange Kleinelendkees recht zügig voran, mit einigen „Ich-muss-mal-eben-von-der-Spalte-ein-Foto- machen“-Stopps.
Da hinten müssen wir noch lang…
…und der Wu führt über den Gletscher an.
„Leinenführigkeit“ oder wie war das noch gleich?
Groß, tief und zerissen…

Kurze Kletterei am Ankogel

Dann erreichten wir den felsigen Bereich und Einstieg des Gipfelgrat des Ankogels. Noch vor einem Jahr stieg hier meine Nervösität ins unermessliche. Ja, wir hatten damals schon etwas Schnee am Grat, aber nicht dramatisch. Aber damals musste mich Wu hier ans kurze Seil nehmen, denn ohne wäre ich keinen Meter gegangen. Jetzt, fast ein Jahr später, sah die Sache irgendwie ganz anders aus und nahm eine sehr positive Wende.
Steigeisen aus, Seil weg…
Über den Grat hinauf, die Jungs haben ein Seilgeländer gemacht.
Wu kommt auch schon….
Während drei Jungs schon mal vorgingen, um ein Seilgeländer einzurichten, machte ich mich gemeinsam mit Julia fertig für den Aufstieg. Und dann stiefelten wir schon schon los. Ganz selbstverständlich und ohne Angst oder Unsicherheit und ganz ohne Wu, meine eigentliche Rückversicherung.
Zeit für Spaß am Grat ….
..und Po-Bilder von Julia.
Weiter ging´s…
…von dort kamen wir her…
Berni und Wu am Grat kurz vorm Gipfel.
Wir arbeiteten uns Richtung Gipfel vor und kamen zügig voran. Wir machten Bilder und erreichten dann den wunderschönen Gipfel.
Bilder, die einfach schön sind.
Julia und Sabrina am Ankogel
Gipfel Ankogel (3252m) am 30.08.2015 mit Julia
…und mit Wu…
…und mit der ganzen Gruppe.
Ausblicke vom Gipfel.
Dieses Mal waren wir nicht so alleine, wie im vergangenen Jahr. Dieses Mal hatte wir doch eher das Gefühl auf einer Autobahn zu sein. Aber kein Wunder, denn von der anderen Seite, kann man sehr weit mit dem Lift hoch fahren und hat dann „nur“ noch rund 700HM zu machen…ein 3000er für jedermann also.
Wir haben uns die Stimmung aber nicht vermiesen lassen und genossen den Gipfel mit jedem unserer Gruppe. Auch hier erreichten wieder alle den Gipfel. Damit es keinen Stau am Grat geben würde, haben wir uns dann auch gleich wieder an den Abstieg zu unserem Jausenplatz gemacht.
Wu´s Tiefblicke – dieses Mal vom Ankogel.
Abstieg vom Ankogel.
Der ging ebenfalls problemlos und wir nahmen auf ein paar Felsblöcken Platz und genossen erst einmal unsere große Pause mit lauter Leckereien. Nach rund 30 Minuten ging es dann aber gesammelt wieder über das Kleinelendkees zurück auf Höhe der Schwarzhornseen und weiter hinunter zur Hütte.
Abstieg zurück über das Kleinelendkees..
….im Seil-Gänsemarsch.
Ein wunderschöner Tag hier im Maltatal.
Insgesamt waren wir deutlich schneller als gestern, aber rund 1300HM haben wir auch wieder gemacht. Nach einer kurzen Stärkung ging es für alle mehr oder weniger bequem wieder zurück zu den Autos. Die, die ihre MTB´s dabei hatten, waren zu beneiden – denn wir mussten unseren persönlichen Jakobsweg wieder hinaus laufen.
Kühe am Rückweg zum Auto….
Am Parkplatz zurück konnten wir wieder einmal feststellen: wir sind einfach eine tolle Gruppe, die immer tolle Gipfel erreicht. Also sind wir hoffentlich bald wieder gemeinsam unterwegs!
Weitere Impressionen vom Tag!

 

Mit Christoph..
Simon und Wu im Aufstieg…
Claudia auf dem Weg zu ihrem dritten 3000er!
Der Wu.