Wie schreibt man eigentlich über seinen eigenen Lauftreff, wenn man komplett verliebt in diesen Tag ist, ohne selbstverliebt zu wirken? Geht irgendwie schwierig, aber wir sind verliebt in den 5. Run with wusaonthemountain(s)-Lauftreff und finden, dass dieser mit Abstand der bisher Beste ist. Das lag sicherlich nicht nur an unserer Streckenauswahl, sondern viel mehr an den ganzen lieben Leuten – 24 an der Zahl – die den Weg und dem Ruf zu uns gefolgt sind. Daher vorab erst einmal Dankeschön, das Ihr unseren Lauftreff so belebt und episch habt werden lassen.

Gewittergefahr und strömender Regen – bitte nicht

Die Wettervorhersage ist eher bescheiden – wir haben uns wohl den „falschen“ Tag für unseren Lauftreff rausgesucht. Nach unserem gestrigen fantastischen Tag im Tennengebirge, hätten wir auch auf einen solchen Tag im Hagengebirge gehofft. Wir warten auf Absagen der Teilnehmer. Vergebens. Sehr cool. Und daher stehen an unserem Treffpunkt 24 wetterfeste Trailrunner in Golling beim Eingang zum Bluntautal, um mit uns gemeinsam einen epischen Tag zu erleben. Wir starten – zu schnell – in Richtung Bärenwirt im Bluntautal. Es geht flach hinein, es wird viel erzählt, denn noch haben wir die Kraft und Luft.

Beim Bärenwirt machen wir die erste Pause – der Schweiß, vielleicht aber auch die Luftfeuchtigkeit, läuft an uns herunter. Die Speerspitze läuft den kleinen Pfad zum Wasserfall, dieser Teil ist bereits wunderschön. Beim Wasserfall bleiben wir wieder stehen. Die Speerspitze weiß nicht genau, wo wir lang wollen bzw. wo der Weg ist. Die nächsten 600 Meter geht es jetzt über den Schlummsteig ganz steil nach oben. Die Gruppe zieht sich etwas auseinander und bleibt trotzdem vorbildlich zusammen. Der Regen kommt nicht. Vorerst noch nicht. Und wir erreichen den Schlummsee ganz ohne nass zu werden.

Ein Lauftreff bei dem es feucht fröhlich wird.

Die dicken Regenwolken begleiten uns und gerade als wir den zweiten Schnapper des Tages raufkeuchen, beginnt es zu regnen. Die 200 Höhenmeter vom Schlummsee hinauf bringen mich an meine Grenzen. Luke entdeckt eine Kröte und schleckt sie ab. Anschließend schäumt er aus dem Maul und bereitet uns Sorgen. Wu spült das Maul mit Wasser aus. Gott sei Dank. Und dann werden wir so richtig nass. Unser nächster Treffpunkt ist die Verbundhütte, bis dahin folgen wir einer Art Schlucht aus vielen grünen Pflanzen und Felsen. Einfach mystisch, einfach episch. Trotz Regen sehen wir nur lachende Gesichter.

Klar war allerdings auch, wir werden die Tour nicht ganz vollenden können und kürzen ab der Abzweigung zum Hochtor Richtung Angeralm ab. Ein wunderbarer Trail, der keine Wünsche offen ließ. Nur etwas weniger Regen wäre toll, dafür scheint das Gewitter auszubleiben. Bei der Angeralm machen wir noch einmal kurz Pause. Wir erklären, wo es als nächstes hingeht und erklären auch, dass wir rechts vom Viehunterstand vorbei müssen. Wir haben es häufiger wiederholt – Schwarmintelligenz. Und trotzdem erwischen die ersten den Weg nicht, laufen vorbei. Und die letzten sind auf einmal vorne.

Downhill-Action über den Kettensteig

Wir schmunzeln alle, lachen und machen uns bereit für wahre Donwhill-Action. Der Kettensteig ist steil, wurzelig, felsig und nass. Der Regen ist gerade weniger stark, der Trail trotzdem sehr rutschig. Wir donnern alle nach unten, Kehre um Kehre. Next stop Kratzalm. Kurz vorher nimmt es Susi von den Berghasen etwas zu genau mit „accept the downhill“ und knickt um. Ah das tut weh. Nach einer kurzen Zeit, geht das Gehen aber schon wieder und so kommt auch sie bei der Kratzalm an.

Der Regen setzt wieder ein und wir beschließen den großen Anteil der Gruppe die letzten langen Meter über die Forststraße zurück zum Parkplatz runter zu schicken. Und mit etwas Glück können wir ein Auto entgegen schicken, das Susi abholt. Wu bleibt bei Susi und Vroni und geht/läuft mit ihnen runter. Am Parkplatz machen sich einige schon auf, der andere Teil belagert das Wirtshaus. Gut so. Tom und David holen Wu, Susi und Vroni ab. Auf diesem Weg natürlich auch von uns gute Besserung Susi!

 

Ob Regen, Kälte oder Umknicken – so oder so war das ein epischer Lauf mit genialen Leuten, einer Menge Spaß und einer richtig guten Zeit! Die Runde werden wir vollenden, versprochen! Mit 23 Kilometern und 1300 Höhenmetern zwar nicht der längste Lauf, dafür aber einfach einer der schönsten Runden, trotz Regen. Großartig das ihr trotzdem alle dabei gewesen seid.

Wie üblich ist Steve schneller beim Schreiben, darum gibt es schon einen Bericht. Sehr Lesenswert.

Hier auch noch die Bilder von David Wallmann. Danke David! #spiritoftrailrunning