Schon langsam neigt sich unser Urlaub dem Ende zu, darum habe ich den „letzten“ Tag genützt um einen kleine Vorbereitungstour für meinen 57k Ultra beim Trail-Maniak in Kärnten zu laufen.
Nur welche Strecke ?
Aber auch hier hatte ich schnell eine Idee, wir waren ja vor nicht all zu langer Zeit auf der Lungauer-/ Steirischen Kalkspitze und dabei ist mir die Vögeialm besonders in Erinnerung geblieben, und das ich hier einmal eine Runde laufen möchte. Ja das bin ich jetzt auch. Nur war der Start nicht in Forstau, sondern in Flachauwinkel bei der Talstation, genauer beim „Wieselbauer“ bzw. Ennslehen.

Startpunkt Ennslehen, kurz hinter der Talstation Flachauwinkel
Das erste Ziel des Tages war Zauchensee, natürlich bin ich relativ gemütlich gestartet, was eigentlich ganz gut geht, da die Forststraße recht „geschmeidig“ verläuft und die Temperaturen auf der „Schattseitn“ um diese Zeit ideal waren. Nach ca. 6KM und 700HM, ging es dann doch das erste Mal zur Sache, die letzten 400HM auf den Hinterkogel sind doch etwas steil. Aber super zum laufen …

Die letzten Meter auf den Hinterkogel
Am Hinterkogel angekommen, ging es Richtung Rosskopf und dann weiter zum ersten Downhill nach Zauchensee. Dieser ist etwas unschön, da man eigentlich nur auf Forststraßen läuft. Aber das Wetter war perfekt, meine Oberschenkel auch noch in guter Verfassung, da ist so ein Fortstraßenabschnitt kein Problem. Es ging dann vorbei an der Unterbergalm direkt nach Zauchensee, und da gleich weiter hinauf Richtung Oberzauchenseealm. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich 1Std40min unterwegs, somit hatte ich noch genug Zeit für den restlichen Teil der Strecke. Bei der Oberzauchenseealm vorbei Richtung Stubhöhe. Für die Stubhöhe, habe ich mir das erste „Gel“ genemigt, mmmmmhhhhh …

Anstieg Richtung Stubhöhe …
Ab jetzt laufe ich den Salzburger Almenwanderweg, der wirklich sehr schön ist landschaftlich sowie kulinarisch 😉 leider hatte ich keine Zeit für eine „Jausn“, aber das nächste Mal.

Stubhöhe, Übergang zu den Gnadenalmen
An der Stubhöhe angekommen, geht es zur zweiten Bergabstrecke des Tages. An der Tauernkarleitenalm vorbei zur Vordergnadenalm. Dieses Gebiet kenne ich wirklich sehr gut, denn ich bin mehrere Jahre „Hirterbua“ auf der Vordergnadenalm über die Sommerferien gewesen.
Bergab zur Vordergnadenalm
Auch zur Vordergnadenalm geht es über eine Forststraße bergab. Das störte mich nicht, denn ich laufe generell gerne, egal auf welchen Untergrund.
Ab der Vordergnadenalm geht es dann in den dritten Abschnitt Richtung Südwiener Hütte. Diesen Teil bin ich mit Sabrina letzte Woche gelaufen, beim MIZUMO Schuhtest, ein sehr schöner Wanderweg, der mich ab der Südwiener Hütte über den Hirschwandsteig nach Obertauern bringen sollte. (Ich habe mir die Strecke in vier Abschnitte eingeteilt, dann läuft es sich gedanklich leichter) Die ersten 20KM sind geschafft, was ich bereits spürte in den Beinen und die Sonne tat ihr übriges.

Kurz nach der Vordergnadenalm Richtung Südwiener Hütte
Ab der Hintergnadenalm geht es ca. 600HM bergauf Richtung Südwiener Hütte. Der Spaß hatte sein Ende gefunden. Hitze, Durst und bereits die ersten Zündaussetzer in den Oberschenkel …. ich dachte nur das geht ja gut an, noch hinzu kam das durch die hohen Temperaturen auf der Forststraße bzw. Wanderweg ich zu riechen begann wie ein „Grillhendl“.

Geschafft die Südwiener Hütte

Trotz Hitze und etwas müder Schenkel schaffte ich es „doch noch“ in einer für mich guten Zeit auf die Südwiener Hütte. Was jetzt kam, ist sicher einer der schönsten Abschnitte. Der „Hirschwandsteig“ direkt nach Obertauern bzw. etwas unterhalb – ein perfekter Singeltrail / Wanderweg, traumhaft!

Der Hirschwandsteig Richtung Obertauern, fünf Sterne Singeltrail
Nach ca. 10min auf dem Hirschwandsteig hab ich dann meine erste kurze Pause gemacht, sprich einen Müsliriegel gegessen und dann mal Sabrina angerufen das ich bereits Richtung Obertauern unterwegs bin. (Sabrina war netterweise mein Taxidienst). Auch das Set-Up habe ich umgestellt, ab jetzt lief ich mit Laufstecken (mein erstes Mal) einfach um bei den kurzen steilen Bergauf-Stücken mit den Armen ein wenig zu helfen und für die Bergab-Strecken meine Knie ein wenig zu entlasten. Hinzu kam, das auf diesen Abschnitt meine „Schwäche“ heraus kam, bei den kurzen Belastungen von AUF und AB, ermüdete meine Beinmuskulatur sehr schnell und mit den Stecken dachte ich mir, könnte ich mir etwas helfen.

Rückblick Richtung Vordergnadenalm und Stubhöhe
Das mit den Stecken klappte ganz gut und so konnte ich, obwohl der Weg viel länger war als ich gedacht habe, relativ schnell Obertauern erspähen 🙂 Da war es auch Zeit für das zweite Gel. Und ich denke,  es war der Tiefpunkt meiner Beine. Jeder Meter, den ich in Richtung Obertauern gelaufen bin, kostete mich sehr viel Überwindung. Ich merkte einfach, das der Akku leer war, aber warum? Bis jetzt ging es doch noch ganz gut! Es ging dann noch vorbei am Tauernhof, direkt zur Talstation Zehnerkar. Wahrscheinlich lag es einfach am asphaltierten Weg, nach inzwischen doch 30KM Wald- und Wiesenweg. Der Asphalt ist mir extrem „hart“ vorgekommen.

Obertauern 🙂

Dann kam der nicht so schöne Teil.Es ging direkt an der Landesstraße auf die Passhöhe. Dort angekommen, gab es dann nochmal ein Gel, damit meine Beine wieder etwas „schneller“ wurden und sich nicht mehr so schwer anfühlten, und siehe da es klappte. Es ging von Minute zu Minute besser, auch weil es jetzt von Obertauern Richtung Seekarhaus ging und somit in den letzten Abschnitt, nur mehr ein Anstieg dann geht’s nur mehr bergab 🙂

Richtung Seekarhaus
Ab dem Seekarhaus, bin ich weiter zur Seekarscharte … pfoooaaaa, es war STEIL, STEIL, STEIL, nix mehr mit laufen, nur mehr Überleben. Über den Wanderweg – die Arme halfen jetzt voll mit.  So kam ich noch immer schnell voran, erstaunlich, aber es geht einfach immer noch was, auch wenn man denkt, der Körper sei leer.

Seekarscharte mit Rückblick nach Obertauern

Der letzte Sattel…
Am Seekarsattel ging es dann „wunderschön“ weiter Richtung Oberhüttensee, einfach ein Traum, und mit einer schönen Landschaft, kam dann auch der „Hydraulikdruck“ in den Oberschenkel zurück. Diese Strecke konnte ich somit auch noch super und schnell laufen. An meine Begleiter „<die Stecken“ hatte ich mich bereits gewöhnt. Einfach traumhaft, vor allem weil es dann am Ende nur mehr bergab ging. 🙂

Ab jetzt geht’s nur mehr bergab, zuerst zum Oberhüttensee ..
Der letzte Downhill, zuerst zum Oberhüttensee dann weiter zur Vögeialm. Ich war schnell, es kann auch sein, dass die Landschaft und Freude, das es bald vorbei ist, die letzten Kraftreserven aus mir herausgelockt haben.  Aber der WU lief, besser gesagt seine Beine, also lassen wir ihn…

…dann zur Vögeialm!

Die letzten Meter 🙂
Auf der Vögeialm angekommen, wartete bereits Sabrina auf mich. Super ich hab´s geschafft! Ich bin mir sicher, dass ich einer der Ersten bzw. der sehr wenigen bin, der von Flachauwinkel zur Vögeialm bisher gelaufen ist…

Was bleibt sind 41.6 km (leider knapp keine Marathon-Distanz 🙁 ) und 2350HM Aufstieg, 2000HM Abstieg, was gibt es schöneres 🙂 Also ich denke mein erster ULTRA kann kommen …

Geschafft (in vielerlei Hinsicht) auf der Vögeialm
Ich brauch ZUCKER 🙂 und ein Weißbier (Alkoholfrei natürlich)



Die Strecke