Expeditionsankünder Pik Lenin ©www.wusaonthemountain.at
Wie eine Expedition anfängt? Mhmmmm, vor allem mit einem großen Ziel, das man sich selber setzt und rund 1000mal in Frage stellt, um es dann schlussendlich doch in Angriff zu nehmen oder es zumindest zu probieren. Eine gewisse Unsicherheit herrschte bei WU wie auch bei mir, als ich „mein“ Ziel offen formulierte.
Die, die uns kennen (vor allem meine noch junge Berggeschichte) sind sicherlich kontrovärser Meinungen.  Die einen werden sagen: „Unmöglich, nicht machbar“, die anderen werden vielleicht sagen: „Verrückt“ und wieder andere glauben vielleicht an einen Erfolg.

Ich glaube mindestens drei oder vier Mal gingen bestimmt auch WU diese Gedanken durch den Kopf, mit mir gemeinsam mein großes Ziel zu planen. Was für WU nicht mehr wirklich Neuland ist, zumindest hat er Erfahrungen im Bereich bis 6500m, stellt für mich meine wohl größte Herausforderung meines bisherigen Lebens dar. Gut, dass habe ich vor rund drei Jahren, als ich mit dem Bergsteigen angefangen habe auch bereits bei einer Besteigung des Großglockners gesagt und blicke mittlerweile sogar schon auf meine Mont Blanc-Überschreitung zurück, aber man wächst ja mit seinen Aufgaben und Zielen. Daher versuche ich jetzt rund 2000 Höhendifferenz auszulassen und direkt zu meinem Traum überzugehen. Ein, uns sehr fremdes Land kennenzulernen, von „mächtigen“ Bergen überwältigen zulassen und am Ende der Reise eine erfolgreiche Besteigung des Pik Lenin (7134m) im Pamir-Gebirge in Kirgistan feiern zu können.

Als erstes habe ich schon lernen können, dass der Berg eigentlich gar nicht mehr Pik Lenin heißt sondern schon den Namen  „Koh-i-Garmo“ trägt, aber sich der neue Name wohl noch nicht durchgesetzt hat und wir es daher auch bei Pik Lenin belassen. Nun standen wir also da, mit unserem Ziel vor Augen und lediglich einem Bild vom Berg. Alleine das Bild des Berges hat mich so sehr überzeugt, dass ich hoffte, das er nicht gleich zu den technisch schwierigsten Bergen gehört und damit nicht realistisch für mich wäre. Wu überließ mir freie Hand bei der Wahl unseres ersten 7000ner und so blieb es, nach den ersten Recherchen zu einer möglichen Expedition, dann tatsächlich der Koh-i-Garmo. Einziger Fixpunkt für Wu ist die Besteigung by fair means – das heißt ohne Hochträger, Bergführer, ohne Flaschensauerstoff und vor allem die Unabhängigkeit am Berg ist ihm wichtig. Also haben wir uns auf die Suche gemacht, nach einer Agentur, die sich quasi um alles administrative Drumherum kümmert. Das die WUSA´s zwei Plätze im Flieger haben, den Anschlussflieger und den Jeep in Richtung Basecamp nicht verpassen und noch dazu ein Permit, damit wir in die Welt des Pik Lenin´s überhaupt eintauchen dürfen. Die haben wir auch glücklicherweise gefunden und jetzt müssen wir die verbleibenen 3,5 Monate nur noch unsere Ausrüstung zusammen stellen und trainieren, trainieren, trainieren, damit wir bestens vorbereitet starten können, denn unsere zwei Sitzplätze im Flieger, im Jeep und im Basislager sind bereits fixiert! Es gibt also kein zurück mehr, wie man es so schön sagt. Und wie es sich jetzt anfühlt? Aufregung macht sich breit, jetzt schon und die Spannung steigt. Ausrüstungslisten werden geschrieben, die Aufstiegstaktik genauestens erarbeitet und studiert. Materialschlacht gibt es auch, was muss mit, was bleibt zu Hause, was wird gegen leichteres Zeug ausgetauscht und wo gibt es einen Grund einfach etwas neu zu kaufen, weil es einfach schön wäre, wenn es dabei ist. Dabei dürfen wir bei dieser Reise auf drei starke Partner zurückgreifen. Dank MOUNTAIN EQUIPMENT ist es uns schön warm und unsere Ausrüstung gut verpackt. Wir dürfen erstklassiger Bergsport-Bekleidung vertrauen und in kuschlig warmen Schlafsäcken die wahrscheinlich kalten Nächte verbringen.

Eine Auswahl unserer Expeditionsbekleidung von Mountain Equipment ©www.wusaonthemountain.at

Dank LA SPORTIVA werden wir mit dem Expeditionsschuh schlechthin unterwegs sein und „leichtfüßig“ den Pik Lenin bezwingen. Der Olympus Mons Evo hat Einzug in unserem Bergraum gehalten.

Unsere neuen Lieblingsschuhe im Bergraum… ©www.wusaonthemountain.at

Und weil eine gute Aklimatisation ein wichtiger Faktor für einen Gipfelerfolg ist, sind wir froh, das wir mit GAIRRIT den perfekten Partner im Rahmen des Höhentrainings gefunden haben. 

Und Kirgistan? Kennt Ihr Kirgistan? Wir wissen von diesem Land so viel, wie von Landwirtschaft. Also mussten wir uns mit einem Blick auf die Weltkarte erst einmal orientieren. Eingegrenzt wird das Land durch China, Usbekistan, Kasachstan und Tadschikistan – mehr konnten wir auf den ersten Blick aber auch nicht sagen. Also musste natürlich der erste Reiseführer her, den wir mittlerweile schon studiert haben und der vor allem von unheimlich gastfreundlichen Einheimischen spricht, aber eben auch von sehr ärmlichen Standards – Komfort sucht man dort wohl vergeblich. Wie gut das wir Bergsteiger sind, die vier Wochen auf einer Isomatte ausharren können/müssen. Da freut man sich sicherlich auch schnell über das einfachste Bett und es wäre ja auch kein Abenteuer, wenn alles wie zu Hause wäre.

Alles in allem stehen wir also vor einer großen Herausforderung, auf die wir uns mächtig freuen. Hier auf diesem Blog werdet Ihr immer alle Informationen zur Vorbereitung, während der Expedition (vielleicht nur in kurzer Version) und natürlich dann den großen Bericht lesen können.

Bis es soweit ist, ist es ja noch a bissl – aber erwarten kann man es eben immer kaum, bis es endlich los geht!

So gut…Danke Mountain Equipment! ©www.wusaonthemountain.at