Der erste Kilometer zur Startnummern-Ausgabe…
Kein Trailrun und auch kein Berglauf. Nein, einfach nur ein Lauf. Ein Lauf um den Wolfgangsee im Salzkammergut, mit einem „kleinen“ aber ziemlich steilen Anstieg am Falkenstein mit 300HM und ziemlich viel Asphalt in der zweiten Hälfte des Laufs. Ein passender Saison-Abschluss und eine weitere See-Umrundung nach dem Wörthersee.

Auf uns warteten 27KM und wahnsinnig viele weitere Läufer. Wie unsere Vorbereitung diesmal ausgeschaut hat?

Das ist einfach erklärt, denn wir haben diesmal alles gemacht, was man eigentlich nicht tun sollte. WU hat ausnahmsweise mal körperlich am Bau gearbeitet und ich bin doch „nur“ mal eben auf die Werfener Hütte gegangen und habe dabei noch ein bisschen Lebensmittel für die Hüttenwirtsleute mit rauf genommen. Vor allem ich war für den heutigen Tag eher eine Wackelkandidatin, da ich unter der Woche eher etwas schnupfig war. Aber das habe ich ganz gut wieder in den Griff bekommen und so saß ich heute morgen genau so aufgeregt neben Wu im Auto. Als wir in St. Wolfgang angekommen sind, haben wir gleich einmal den ersten Parkplatz genommen, da es trotz früher Uhrzeit schon überall vor Läufern wimmelte. Der erste Kilometer zur Startnummern-/und Chip-Ausgabe zum warm werden lag schnell hinter uns.
…mit Startnummer-Sackerl am Wolfgangsee
 Zurück zum Auto und dann haben wir uns erst einmal umgezogen.
…umziehen und die Sonne genießen – es war nämlich ziemlich frisch im Schatten
Dann wieder retour um noch ein schnelles Frühstück beim Bäcker direkt am Start zu genießen. Wer uns kennt, der weiß: Wir WUSA´s können immer essen! 😉 Nach Kaffee/Kakao und Weckerl haben wir uns dann noch auf einer kleinen Runde aufgewärmt um nicht einen Kalt-Start zu haben. Dann haben wir uns brav in unseren Startblock eingereiht und auf den Startschuss gewartet. Der kam dann recht zügig und schon bewegte sich die Masse vorwärts.

Atmosphäre vorm Start – alles wartet auf den Startschuss
Die ersten 100 Meter ist WU noch neben mir gelaufen, bis ich ihn dann „entlassen“ habe auf die Strecke. Dann habe ich ihn auch recht schnell aus den Augen verloren in der laufenden Masse und habe selbst den Blick nach unten gewendet, damit ich nicht fehlerhaft „anziehe“ auf den ersten Metern und mich gleich ins Abseits schieße. Die ersten Kilometer zogen sich durch St. Wolfgang Richtung Westen und dann entlang des See. Auch der Falkenstein ließ nicht lange auf sich warten uns so durften wir bereits nach 3,5 gelaufenen Kilometern ziemlich steile 300HM am Falkenstein hinauf.
…die Schlange aus Läufern auf den Falkenstein
Die Schlage die sich den Wanderweg hinauf zog, war fast unendlich. Irgendwo dort vorne muss auch der Wu sein, habe ich mir gedacht. Ein schnelles Vorwärtskommen ist hier aber fast unmöglich. Auf dem schmalen Weg quetschen sich eindeutig zu viele Läufer. So reihe ich mich auch ein zum schnell gehenden Pulk und komme leider nur mäßig schnell voran.
Wanderweg zum Falkenstein
Aber ich bahne mir meinen Weg und kann mich am höchsten Punkt des heutigen Tages doch etwas aus dem Pulk heraus absetzen und wieder laufen. Es geht ein Stück gerade, mit einem tollen Ausblick auf den See.
Bergab Richtung St.Gilgen…
WU sollte jetzt schon deutlich weiter vor mir liegen. So steil wie es die 300HM hinauf ging, ging es dann auch wieder bergab. Dramen spielen sich ab. Viele knicken um, sind aus dem Rennen. Ich hingegen kann es bergab voll laufen lassen und ein paar Plätze gut machen. Ich habe mich bergab ziemlich sicher gefühlt und auch die Strecke bis jetzt war bis zu diesem Zeitpunkt echt klasse. Unten angekommen, geht es direkt am See entlang Richtung St. Gilgen. Dieses Stück war ganz eindeutig das schönste Stück der Strecke. Richtig positiv bei diesem Rennen war vor allem für mich, dass ich nie alleine gelaufen bin. Immer war ich in einer Runde von Läufern umgeben. Ab St. Gilgen läuft man dann nur noch auf der Straße. Asphalt eben. Der Vorteil hier waren die ganzen Leute die überall standen angefeuert haben. Bis dahin ging es mir eigentlich sehr gut – auch WU hat definitiv ein gutes Tempo vorgelegt und sich sehr gut gefühlt zu diesem Zeitpunkt. Retour nach St. Wolfgang ging es vor allem erst einmal entlang der Bundestraße. ;( Ich habe ganz schön geflucht. Alle fünf Sekunden brettert ein Auto an einem vorbei, es ist laut und es ist „dreckige“ Luft die man da schön tief einatmet. Endlos kam uns beiden dieses Stück vor. Einfach endlos. Endlos und unsinnig. Beiden ist uns dort bewusst geworden, dass wir Bergläufe und Trailruns deutlich bevorzugen. Man kommt eben weg von der Straße. Ich muss sagen, dass ich auf dem 15KM ein wirkliches Motivationsloch hatte. Da die Bundestraße so überhaupt nicht enden wollte. Als es dann endlich wieder zurück, näher an den See und in Richtung Strobl, in den Wald ging, kam die Motivation und ein positives Laufgefühl zurück. Raus aus der Sonne und weg vom Asphalt, zumindest für ein kurzes Stück. Ich habe wieder etwas Tempo machen können. WU musste zu diesem Zeitpunkt schon ganz deutlich vor mir gewesen sein. Aber auch er war froh als es endlich wieder von der Bundestraße weg ging. Natürlich habe ich bis dahin jede Labestation genutzt um Wasser zu mir zu nehmen, hingegen WU erst ab KM 20 das erste Mal was getrunken hat. Auf den letzten sechs Kilometern habe ich ein Gel gebraucht um es dann eigentlich ganz schnell besser wieder los zu werden. Ich habe so Magenkrämpfe bekommen, dass gut 1,5 KM ganz schön kämpfen musste. Aber auch das habe ich dann irgendwie überstanden. Auf den letzten vier Kilometern spielten sich wirklich viele verschiedene Dramen ab. Wiederholt an diesem Tag. Zuerst am Falkenstein, jetzt auf den letzten Kilometern zum Ziel. Viele gingen nur noch oder lagen am Seitenrand. Für viele ist es halt einfach zu viel, zu schnell, und völlig über das Limit hinaus. Aber das muss ja jeder für sich selber entscheiden. Ich habe etwas Tempo machen können, mich dann aber auf dem letzten Kilometer, der stetig leicht bergauf ging, ziemlich gequält. Den gestrigen Werfener Hütten-Trip hätte ich mir sparen sollen. Aber da hilft nur eins: Zähne zusammen beißen und weiter. WU hat ja schließlich im Ziel schon auf mich gewartet. Zudem wollte ich nicht zu weit über meine Wunschzeit von drei Stunden kommen. Und dann war er da, der Zielsprint. Ich hab´s einfach laufen lassen und dann stand auch schon WU auf der Ecke und hat mich angefeuert. Um die Ecke und dann durch den Zielbogen! Geschafft, wieder einmal. Die Stimmung beim Zieleinlauf ist schon gigantisch und hat mich vergessen lassen, dass ich kurzzeitig fast 200Puls habe. 😉 WU kam schnell zu mir und dann haben wir erst einmal auf den persönlichen Erfolg mit Cola angestoßen.
Ziel: Wu in 02:23Std.
Ziel: Sabrina in 03:06Std.
Wir haben schnell den ganzen Rummel am Ziel hinter uns gelassen und sind über die Postalm zu uns nach Hause gefahren. Natürlich nicht ohne vorher noch beim Reitsamer Hof zu essen. Mhmmmm, war das gut!
Fazit: Ein schöner Lauf, keine Frage. Nur das Stück entlang der Bundesstraße raubt einem die Nerven. Unsere Zeiten ganz offiziell: WU: 02:23Std und Sabrina: 03:06Std. auf 27KM und 300HM-+
Ein für uns gelungener Abschluss der ersten Lauf-Saison, bei traumhaften Wetter rund um den Wolfgangsee. Wir gehen davon aus, dass wir auch im kommenden Jahr wieder dabei sind, denn schließlich müssen wir ja unsere eigenen Zeiten wieder verbessern! 🙂