Wir mussten einen Gipfel finden, der nicht in der Sturmschneise stand. Da uns Sturmwarnungen mit Windspitzen bis zu 100km/h in Tirol, uns das geplante Wochenende in den Stubaier Alpen versaut hat, wollten wir das sonnige Wetter zumindest bei uns für eine Skitour nutzen. Die Ruhe vor dem Sturm suchen und finden. Gemeinsam mit Andi G., der uns auf dieser Tour begleitet hat, haben wir uns dann für den Lackenkogel (2051m) in Altenmarkt entschieden. Hier sollte es zumindest am Vormittag noch windstill sein. Gespannt und voller Hoffnung auch noch ausreichend Schnee zu finden, sind wir dann pünktlich los und konnten direkt mit den Ski vom Parkplatz weg gehen. Die Skitour ist generell sehr poplulär und dementsprechenden Andrang haben wir erwartet. Für diesen Samstag (15.02), waren wir aber scheinbar erst die zweite Gruppe. Wir sind dann über die Wiesen hinauf Richtung Sattelbauer und konnten uns über eine geschlossene Schneedecke freuen.
Baustelle am Anfang der Tour ©www.wusaonthemountain.at

Aufstieg zum Sattelbauer ©www.wusaonthemountain.at
Schlechte Laune ©www.wusaonthemountain.at
Ich gebe zu, meine Motivation war noch immer am Boden – ich hatte mich nämlich wirklich schon auf die Stubaier gefreut. Aber die gestrige (14.02.) „Frust-Tour“ auf den Bischling, hat mir schon den ersten Ärger über Wind und Wetter genommen und so konnte ich dann recht schnell auch diese Tour genießen. Vom Wind war noch nichts zu merken.
Der Lackenkogel ©www.wusaonthemountain.at
Also weiter gemütlich durch den Wald. Die Jungs habe ich ziehen lassen und sie haben auf mich bei der Lackenalm gewartet. Ab dort ging es über ein schönes Almgebiet zunächst leicht ansteigend, dann wieder steil durch eine Scharte auf einem Steig links über einen licht bewaldeten Rücken.
Hinauf zu den Lackenalmen ©www.wusaonthemountain.at
Hier sind wir dann auch auf unsere „Vorgänger“ gestoßen. Andi und Wu haben bis hinauf zum Gipfel Gas gegeben, während ich zwar auch etwas an Tempo zugelegt habe, aber dennoch hinter ihnen blieb. Die Sonne heizte dermaßen ein, dass ich mir sogar ein bisschen Wind gewünscht hätte. Aber der ließ sich noch immer nicht blicken und mich überkam schon wieder ein bisschen die Wut: Kann sich der Wetterdienst so vertan haben?“ Aber Zeit zum fluchen gab es nicht, denn die Jungs waren bereits oben und die zwei anderen Tourengeher inzwischen auch zu weit hinter mir. Da hätte mich keiner fluchen gehört und das wäre fad gewesen. Über die Westflanke des Berges ging es dann in einen Sattel südlich des Lackenkogels, über den man dann linkshaltend zum Gipfel gelangt. Was soll ich sagen. Hier oben herrschte die Ruhe vor dem Sturm. Sonne pur, warm ist es gewesen und nicht einmal ein Lüftchen.
Die letzten Meter zum Gipfelkreuz ©www.wusaonthemountain.at
Gipfel Lackenkogel (2051m) am 15.02.2014
In den Tauern wütet schon der Wind ©www.wusaonthemountain.at
Hingegen sich in den Tauern der Wind schon deutlich bemerkbar machte. Windfahnen wohin das Auge reichte. Der Wind kam und wie er kam. Es gibt sicherlich angenehmere Momente als bei diesem Wind auf einem 3000er zu stehen und daher haben wir wohl wieder alles richtig gemacht. Und bevor uns der Wind erreicht und die „Menschen-Massen“, die noch zum Gipfel des Lackenkogels unterwegs waren, nahmen wir schon wieder die Abfahrt in Angriff. Diese war erstaunlicherweise von recht gutem Pulver gezeichnet und so konnten wir mit Spaß, ein paar schöne Schwünge in den Hang ziehen. Anschließend machte uns die Forststraße die Abfahrt leicht. Zurück am Auto, ging es dann noch auf ein gutes Mittagessen und Tour-Nachbesprechung. 1200HM! Es war zwar kein 3000er in den Stubaier, aber dafür wieder einmal eine schöne Tour, die sehr lohnenswert ist.