Forststraße Richtung Tanzboden ©www.wusaonthemountain.at
Wir haben Anfang Februar und ich schreibe einen Bericht im Bereich Trailrunning. Findet den Fehler! Wer mich momentan anspricht, der wird schnell merken: Ja ich bin gefrustet! Gefrustet, weil meine Ski schon wieder fast zwei Wochen ungenutzt im Bergraum stehen und es draußen bei uns am vergangenen Freitag schon 18Grad hatte. Da kann sich ja jetzt jeder mal überlegen, wie es da bei uns mit dem Schnee ausschaut! Richtig, bei uns ist alles grün.
Am Berg findet man nur noch Fleckchen-weise Schnee. Aber das Wochenende ungenutzt lassen?

Nein, das geht natürlich auch nicht. Also habe ich mir am Samstag (08.02) die Laufschuhe angezogen um eine neue Runde zu laufen. Widerwillig wohl gemerkt! Da es auf der Werfener Hütte von unten auch nach wenig Schnee aussah, habe ich mir die folgende Runde ausgedacht. Von Pfarrwerfen über die Unterholzstraße hinauf zum Unterholz-Parkplatz, weiter zur Mahdegg Alm und dann zunächst die Forststraße hinauf zum Trail Richtung Tanzboden. Vom Tanzboden zur Elmaualm, über die Forststraße hinunter zur Gamsblickalm und über die Wengerau zurück nach Hause. Das war der Plan und deshalb bin ich dann mit dem Auto zum Bahnhof in Pfarrwerfen gefahren. Den Ipod habe ich auf volle Dröhnung eingestellt, mit einer Prise „mir doch egal, dass ich im Winter in Laufschuhen unterwegs bin“. Ganz im Sinne: Nutze den Tag, ging es also los. Erst einmal die vielen, vielen Serpentinen die Unterholzstraße hinauf. Ich habe nach drei Jahren feststellen müssen, dass die Straße ganz schön lang ist. Schnee absolute Fehlanzeige, dafür Nebel. Am Unterholzparkplatz angekommen, habe ich mir bereits durch eine nette Stimme am Ipod sagen lassen müssen: Battery low und ich wollte das kurz als Grund nehmen, einfach umzudrehen und wieder heim zu laufen. Aber, da ich mir dann mal kurz wieder unsere Sommer-Pläne vor Augen geführt habe, entschied ich mich einfach weiterzulaufen. Erstaunlicherweise nahm doch tatsächlich der Schnee zu und ich habe ein paar Meter gehen müssen. Ab der Mahdegg-Alm, nahm der Schnee dann deutlich zu und ich bin die Forststraße nur noch langsam weiter hoch gelaufen.
©www.wusaonthemountain.at
Ist das tatsächlich Schnee? ©www.wusaonthemountain.at
©www.wusaonthemountain.at
Meine Lieblingsstelle der Strecke ©www.wusaonthemountain.at
©www.wusaonthemountain.at
Meine Schuhe habe ich mir mit Schnee aufgefüllt und es wurde ziemlich frisch an den Füßen. Vorbei am Brunnen, an dem ich meine Trinkflasche wieder aufgefüllt habe, dann weiter durch mittlerweile schon 25cm Pulverschnee auf den Tanzboden.
Tanzboden ©www.wusaonthemountain.at
Das war ziemlich anstrengend. Vor mir sind zwei Leute auf die Werfener Hütte gegangen. Der Hüttenhang sah in der Tat ziemlich schneefrei aus und machte mir Hoffnung auf einen angenehmen Abstieg. Am Höhepunkt der heutigen Tour, wurde ich dann allerdings bitter enttäuscht. Warum war ich noch mal gleich ohne Ski unterwegs? Da oben liegt Schnee. Tatsächlich Schnee! Obwohl inzwischen die Sonne scheint, kann sie hier noch nicht oft vorbei geschaut haben. Sonst hätte sich der Schnee hier nicht so gut gehalten.
Unverspurtes Glück ©www.wusaonthemountain.at
Hilft nichts, umdrehen ist uncool, also mittendurch. Ich spure mich schnell gehend in Richtung Elmaualm, dass es dabei bergab ging, habe ich nicht gemerkt. Ich spure knietief durch Pulver und habe nasse Füße und Beine. Ich versuche ein bisschen beim Tempo zuzulegen, das funktionierte allerdings nur bedingt. Meine Hoffnung ist die Forststraße ab der Elmaualm, hinunter zur Gamsblickalm. Aber ich stiefle in meinen Laufschuhen den gesamten Weg runter durch tiefen Schnee und frage mich: Was genau mache ich hier eigentlich? Ich verbuche es als extremes Oberschenkel-Training und den Kopf abhärten und freue mich, als ich endlich bei der Gamsblickalm ankomme. Mit pitschnassen Füßen laufe ich über die Wengerau hinaus wieder zu uns nach Hause. Meine Beine sind müde – 19KM und 1100HM sind das gewesen. Für einen Lauf Anfang Februar gar nicht so schlecht.
19KM und 1100HM ©www.wusaonthemountain.at
UND es ist schon Licht am Ende des Winter-Tunnels, denn nächstes Wochenende geht es endlich wieder mit Ski raus. Die Stubaier Alpen rufen und wir werden dem Ruf folgen! Wobei es auch bei uns heute mit Schnee ganz gut ausschaut. Solange der Föhn nicht wieder kommt.