Wie jeder von Euch weiß, kommt Dynafit aus dem Wintersport, genauer gesagt aus dem Skitouren-Bereich. Aber seit der jüngeren Vergangenheit, findet man Dynafit jetzt auch beim Trailrunning öfters. Daher war es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Laufrucksäcke auf den Markt kommen würden. Und da kommen nun wir ins Spiel. Wir durften den Dynafit Enduro 12 ausgiebig testen.
 

 

Und auch wenn der Herbst vor der Türe steht, es gibt noch genug Gelegenheiten, um den Enduro 12 bei den längeren Trainingseinheiten oder noch bei dem ein oder anderen Ultratrail Rennen mit zu nehmen. Ich muss zugeben, das mich der Rucksack vom ersten Eindruck her nicht überzeugt hat, aber nach einigen Einstellungsmaßnahmen, wurde auch das Tragegefühl immer besser. Und dann konnten die Laufrunden mit den Enduro 12 auch endlich beginnen. Aber dazu gleich mehr …

Dynafit Enduro 12

Da ich bis Dato nur einen Hersteller von Laufrucksäcken getragen habe, war ich natürlich etwas skeptisch bei der ersten Anprobe. Wie ich oben aber bereits erwähnt habe, wurde dieses Skepsis schnell überwunden nach den ersten Einstellungen beim Rucksack. Wie bei Trailrunning-Rucksäcken üblich, kann man auch den Enduro 12 an den Schulterträgern und im Brustbereich an den Oberkörper anpassen. Wobei ich hier nicht sehr viele Probleme hatte, nach ein paar Handgriffen, fühlte sich der Enduro 12 gleich einmal gut an. 
 

Dynafit Enduro 12
Die Einstellbänder greifen sich im ersten Augenblick etwas „grob“ und „sperrig“ an, wie ich finde. Ich bin aber auch was das angeht, sehr sensibel und achte extrem darauf. Aber ich muss sagen, man spürt die Bänder nicht beim Laufen und kann diese auch sehr gut ablängen und verstauen.
 
 
Brustgrut
Entwickelt wurde der Enduro 12 ganz klar für Ultra-Distanz Rennen. Mit 12 Liter Volumen, bringt man alles was man benötigt auf solchen Läufen, in den Rucksack. Bei einem Gewicht von nur 289g, ist er dazu auch noch ein sehr leichter Begleiter. Da es den Enduro 12 nur in einer Einheitsgröße gibt, würde ich ihn vorher unbedingt anprobieren. Das ist ja ohnehin üblich, auch bei Laufrucksäcken anderer Hersteller. Man hat genug Fächer am Rucksack, um seine Ausrüstung zu verstauen.
Alles was man braucht, um auch bei schlechtem Wetter gut ausgerüstet zu sein …

Neben dem Hauptfach am Rücken, gibt es außen noch ein kleineres Fach und ein Deckelfach. Alle drei Fächer können extra verschlossen werden mittels Reißverschluss. Im Hauptfach gibt es eine Befestigungsmöglichkeit für eine Trinkblase, der Schlauch kann wie üblich bei Laufrucksäcken an der linken oder wahlweise an der rechten Seite herausgeführt werden. Am Schultergurt selber findet man an der Vorderseite jeweils links und rechts eine Netztasche und eine mittelgroße Reißverschlusstasche. An den beiden Netztaschen (Köcher) finden 0.5 Liter Trinkflaschen sehr gut Platz. Größere Flaschen fand ich vorne dann etwas störend. Die beiden Reißverschlusstaschen haben genug Fassungsvermögen für Gels, Riegel, Kamera, usw. was man alles so benötigt bei einem Ultra. Im Rückenbereich findet man dann noch einmal zwei Netztaschen (Köcher), hier kann man weitere Trinkflaschen sehr gut verstauen. Ich hatte hier 0.75 Liter Trinkflaschen dabei, auch die haben gut gehalten bei mir. Am vorderen, linken Schulterträger, gibt es dann noch eine kleine abnehmbare Reißverschlusstasche. Ich hatte diese Tasche bei meinen Läufen nicht mit dabei. Weil ich so genug Platz hatte. Eine Möglichkeit die Laufstöcke anzubringen fehlt natürlich nicht. Wobei die Stockhalterung sehr gut funktioniert, um einiges besser, als bei den einen oder anderen Hersteller.

Große Rückenfach und Stockhalterung
Abnehmbare kleine Reißverschlusstasche am linken Schulterträger
Eine der beiden Netztaschen (Köchertasche) im hintern Bereich mit einer 0.75 Liter Flasche
Eine der beiden Netztaschen (Köchertasche) im vorderen Schulterträgerbereich. Max. 0.5 Liter Flasche

Im kompletten Rückenbereich gibt es ein Meshmaterial. Dieses sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit, so gut es geht, abtransportiert wird. Aber auch hier gibt sich der Enduro 12 keine Blöße zu den anderen Herstellern. Es liegt sehr angenehm am Rücken an, ich hatte kein unangenehmes Gefühl beim Laufen.

Meshmaterial am Rücken


Zum Laufen selber mit dem Enduro 12:

Am Anfang war es etwas ungewohnt, weil die Netztaschen (Köcher) vorne für mich ungewohnt groß waren. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase, war auch das kein Problem mehr. Wobei ich die Trinkflaschen persönlich, lieber an den hinteren Netztaschen verstaut habe. Die vorderen Reißverschlusstaschen sind gut platziert und man kann Sie unter dem Laufen sehr gut öffnen und schließen. Die zusätzliche Reißverschlusstasche, die man an der linken Seite befestigen kann, hat mir nicht so gut gefallen, denn wenn die Tasche nicht ganz voll ist oder zB. nur ein Handy darin aufbewahrt wird, dann „glankelt“ (Pongauer Mundart) die Tasche ein wenig. Das mag ich nicht. Aber das war auch kein großes Problem, denn der Enduro 12 hat genug Möglichkeiten Ausrüstung zu verstauen. Wenn man zu der Trinkflasche in den hinteren Netztaschen will, geht das auch ganz gut. Am Anfang war es etwas ungewohnt, man hat den Dreh aber schnell raus.

Sitzt sehr gut


Fazit:

Der Dynafit Enduro 12 ist meiner Meinung nach ein sehr guter Laufrucksack, für Einsätze auf den langen Ultrarennen der Welt. Hier haben die Jungs von Dynafit wirklich ihre Hausaufgaben gemacht. Nicht vielen Marken ist es gelungen, nach so kurzer Zeit, so große Schritte nach vorne zu machen. Ich bin gespannt, wie sich der Enduro 12 weiterentwickelt. Ich muss auch zugeben, ich habe ihn unterschätzt. Wird mir in Zukunft sicher nicht mehr passieren.

Mit Blick auf die vorderen Netztaschen (Köchertaschen)