Hoher Sonnblick wird bewacht vom Ostgrat.

Zur Sommerzeit ist uns der Hohe Sonnblick zur Gänze unbekannt. In der Skitourensaison können wir die Häufigkeit unserer Sonnblickbesuche gar nicht mehr zählen. Verrückt ist das manchmal mit diesen typischen Winterbergen, die oftmals auch im Sommer einiges zu bieten haben. In diesem Fall einen wirklich sehr coolen Gratanstieg ab der Rojacher Hütte, die auch ein kühles Getränk und etwas Essen anbietet. Aber mal alles auf Anfang: So ein Tag in Rauris startet ja erst einmal mit einem guten Frühstück bei Hermann auf dem Naturfreundehaus Kolm Saigurn.

Eine Unterkunft in Rauris? Am besten bei Hermann.

Wir sind mit Richard verabredet, er möchste gerne eine  3000er Premiere in Angriff nehmen. Hoher Sonnblick soll es sein, denn diesen Gipfel muss man als Salzburger vermutlich schon einmal erklommen haben. Daher treffen wir uns am Vorabend und nehmen ein Zimmer bei Hermann auf dem Naturfreundehaus Kolm Saigurn, die Sonnblickbasis. Das Wiedersehen ist mehr als nett mit Hermann und wir schwelgen in Erinnerungen, während wir sehr leckeres Essen genießen. Standardgemäß auch das ein oder andere Weißbier, bevor wir dann in den Betten landen. Am Morgen ist es ruhig und wir frühstücken gut. Das Wetter zeigt sich weniger sonnig als erwartet.

Hoher Sonnblick im Sommer? Aufstieg mit einigen Verpflegungsstationen.

Hinter der Sonnblickbasis startet der Aufstieg zunächst zur Neubauhütte über den Weg 122, vorbei am Barbarawasserfall. Wir kommen gut voran über die unzähligen Serpentinen auch wenn es ziemlich schwül ist. Weder die Wolken noch die Sonne gewinnen den Einzelkampf und zeigen sich meistens zusammen heute. Bei der Neubauhütte genehmigen wir uns das erste schnelle Hola-Soda und schmunzeln über den Luxus sich jederzeit stärken zu können. Im weiteren Aufstieg geht es jetzt erst einmal in einigem Auf und Ab über einen Steig in Richtung „Radhaus“ aus der Zeit des Goldbergbaus und über den „Leidenfrost“.

Wu erzählt uns so einiges aus dem Gebiet hier und wir lernen noch richtig was. Zur Rojacherhütte geht es dann schon deutlich anspruchsvoller und steiler, zuletzt über Steinplatten zur Hütte auf 2.718 Metern Höhe. Natürlich genehmigen wir uns auch hier etwas flüssige Energie in Form von Skiwasser. Schon praktisch wenn man es sich bei einer Tour so gut gehen lassen kann.

Wundervoller Ostgrat auf den Hohen Sonnblick

Der weitere Anstieg zeigt sich in logischer Linie und ist nicht zu verfehlen. Der Grat zieht sich noch einmal über knapp 400 Meter Höhe und ist an einigen Stellen versichert. Schwindelfrei sollte man trotzdem sein und trittsicher, denn wir befinden uns schon in alpinen Gelände. Auf loses Gestein sollte man auch achten, denn wir sind hier nicht alleine unterwegs. Luke kommt nach einem kurzen Stück am Grat in den Rucksack – nicht weil er es technisch nicht kann, sondern viel mehr aus Angst, dass er vielleicht einen Stein los tritt. Wir bewegen uns sicher am Grat und genießen den Ausblick, der sich sehen lassen kann.

Unser 3000er Neu-Aspirant bewegt sich auch geschickt durch das Gelände und wir kommen einwandfrei durch. An einer kleinen Schlüsselstelle sind wir dann doch froh darüber, dass wir Luke im Rucksack haben, denn es gilt eine kleine Steilstufe über Stahlstifte zu überwinden. Das ist deutlich umständlicher, wenn wir Luke da hätten drüber heben müssen. Aber auch das lassen wir schnell hinter uns und steuern auf direktem Weg auf den Gipfel zu bzw. dem Zittelhaus entgegen.

Hoher Sonnblick – Genuss am Gipfel und ein kühles Bier

Nach den obligatorischen Fotos der Umgebung und des Zittelhauses setzen wir uns rein. Wir lassen es uns gut gehen und stoßen auf den ersten 3000er mit Richard und Hannes an. Versprechen ihnen aber auch, dass der nächste 3000er keine Hütte am Gipfel hat und es keine Luxus-Gipfelrast gibt, wie wir sie gerade erleben. Aber natürlich wollen wir uns nicht beschweren: Der Hohe Sonnblick ist eben auch so ein Muss für jeden Salzburger und der Ostgrat auch wirklich wunderschön, daher auch im Sommer lohnenswert.

Wir nehmen auf dem Rückweg die noch verbliebenen Schneefelder hinunter und steuern dann wieder auf den Grat zur Rojacher Hütte zu. Gemütlich steigen wir immer weiter ab – mit einigen Regenwolken im Nacken, die sich aber nie öffnen. Daher bleiben wir vom Regen und Gewitter verschont und können in Ruhe richtig gut essen bei Hermann. Der uns anschließend auch noch zurück zum Parkplatz fährt – das ist dann wohl ein kleiner Bonus der uns da zu Teil wird.