Was verbinden die meisten mit Fusch an der Großglockner-Hochalpenstraße? Genau, die Großglockner-Hochalpenstraße. Wir verbinden mit Fusch eher ein paar schöne Gipfel: ob 3000 Meter hoch oder noch im grünen Bereich. Beide Seiten des Tals durch das sich die Hochalpenstraße schlängelt, haben viel zu bieten. Weniger Beachtung bekommt bestimmt das Sulzbachtal in Fusch: dort ist der Kuhkarlkopf und das Kreuzköpfl beheimatet. Keine Ahnung wie wir auf die zwei Berge gekommen sind, aber wir setzen sie uns in den Kopf und sitzen gerade (04.07.20) im Auto nach Fusch.

Wenn der obere Parkplatz gesperrt ist, parkt man unten im Tal

Wir müssen feststellen, dass es den eigentlich Parkplatz momentan nicht gibt. Er ist gesperrt, die Straße definitiv zu schmal um das Auto am Rand abzustellen. Also fahren wir wieder runter nach Fusch und finden einen Parkplatz neben der Straße. Hinweisschilder weisen von hier unten ebenfalls Richtung Kreuzköpfl und Kuhkarlkopf – nur eben über das Sulzbachtal. Wie viel Distanz wir zurücklegen werden, ist uns da noch gar nicht bewusst. Wir starten den Forststraßen-Marathon, abkürzen kann man hier auf den ersten vier Kilometern nicht. Dafür aber wunderbar mit dem Mountainbike rauf fahren, wenn man denn eins mit hat. Haben wir natürlich nicht.

Über die Entalalm, die Gutebenalm auf das Kreuzköpfl

Forststraße endet vorerst und wir erreichen endlich einen schönen Steig. Der führt uns direkt sehr steil zur Entalalm, auf der wir unsere Wasservorräte auffüllen um anschließend noch steiler durch Nadelwald weiter aufzusteigen. So flach es vorher auch war, jetzt wird es anstrengend. Bei der Gutebenalm müssen wir uns anstrengen den Kühen, die reges Interesse an Luke zeigen, auszuweichen. Ich gehe mittendurch, Christian und Luke queren von links seitlich wieder auf den Gratrücken.

Über diesen Rücken steigen wir der Linie folgend einfach weiter auf – kurzzeitig ist eine seilversicherte Passage zu überwinden. Nicht schwer, aber Ausrutschen ist nicht förderlich. Und dann hat man das Kreuzköpfl schon fest im Blick. Habe ich schon erwähnt, dass wir bis jetzt noch niemanden getroffen haben? Ein paar letzte Schritte und wir kommen auf dem unscheinbaren Gipfel, aber mit grandiosen Weitblick in die Bergwelt der Hohen Tauern an. Ein Blick im Bergbuch verrät uns, dass hier wirklich nicht die Hölle los ist. Soll uns Recht sein.

Auf den Kuhkarlkopf – der Ausblick bleibt

Ohne viel Höhenverlust queren wir noch zum Kuhkarlkopf. Den Gipfel erreichen wir dann nach weiteren rund 150 Höhenmetern, immer entlang des Grates. Erst über einen Rücken und dann kommt noch mal ein kleiner Aufschwung bis man schlussendlich wirklich am Gipfel des Kuhkarlkopfs steht. Hier oben ist ein kleines Kreuz, kein Bergbuch und auch sonst ist es fast ein bisschen unspektakulär. Ihn nicht mitzunehmen hätten wir aber auch nicht gekonnt, das passt nicht zur Gipfelsammlungs-Mentalität. Der Ausblick ist auch von hier sehr, sehr schön – allerdings nicht viel anders als vom Kreuzköpfl. Der Untergrund ist dafür mit mehr Unkraut versehen.

Langer, langer Abstieg – Forststraßen-Marathon die Zweite

Wir machen uns an den Abstieg, der sehr lang werden würde. Wie lang, haben wir wirklich nicht erahnt. Anfangs steigen wir noch über einen schönen Steig ins Sulzbachtal ab, treffen dann aber schnell auf eine Forststraße und werden diese auch bis zum Auto nicht mehr verlassen. Wie lang diese Forststraße ist, wollen wir gar nicht weiter im Detail beschreiben. Es ist lang und zwischendurch fangen wir an zu laufen, damit das Elend ein schnelleres Ende findet. Zurück am Auto haben wir dann 19,5 Kilometer und 1.500 Höhenmeter zurückgelegt.