Der Preber.

Auf den Preber müssen wir noch rauf, das haben wir gefühlt unzählige Male gesagt. Zuletzt als wir unterhalb seines Gipfels am Prebersee geheiratet haben. Eigentlich sollten wir dann gerne im Winter mal rauf mit den Ski. Haben es dann aber nicht gemacht. Also haben wir uns ein neues Ziel gesetzt: dann eben zum ersten Hochzeitstag. Am 06.10. ist es dann soweit gewesen. Wir fahren am morgen bei Regen los und hoffen auf deutlich besseres Wetter im Lungau. Und wie schon bereits einige Male erlebt fahren wir durch den Tauerntunnel und landen im Sonnenschein. Damit akzeptieren wir heute aber auch frostige Temperaturen in der Früh. Und die umliegenden Gipfel schauen schon ziemlich weiß aus – vermutlich kommen wir auch auf dem Preber in den Schnee.

Parken bei der Luld-Alm am Prebersee

Es ist ruhig als wir am Prebersee aussteigen. Es ist noch immer wunderschön hier. Der Nebel zieht gerade über den See hinweg, unser Atem ist auch sichtbar. Es ist richtig frisch und wir gehen zügig los. Direkt auf der Höhe der Ludl-Alm führt der Forstweg links rein. Wir halten uns erst einmal in Richtung Preberhalterhütte. Auf den ersten Metern geht es noch durch den lichten Wald, bis man die erste kleine Alm erreicht. Ein extrem ruhiges Plätzchen und wunderschön. Wir sind generell überrascht, wie wenig los ist und wie still es hier am Morgen ist. Man hört wirklich nichts, rein gar nichts.  Etwas unterhalb der Preberhalterhütte kommt uns ein Wanderer entgegen und wir finden eine bereits Winterfeste Hütte vor. Vermutlich ist diese im Sommer bewirtschaftet und man bekommt etwas Gutes zu essen.

Über sanfte Almen hinauf zur Rossscharte und auf den Preber

Wir steigen sanft immer weiter auf und entdecken niemanden – nur jede Menge Gipfel die es sich zu besteigen lohnt. Diese Ecke haben wir so noch nie gesehen und müssen im Sommer definitiv wieder kommen. Da haben wir einige tolle Grate entdeckt. Für heute führt uns der Weg wenig spektakulär, dafür einfach sehr kitschig weiter in Richtung Rossscharte hinauf. Im oberen Bereich wird es schon mächtig frisch, weil der Wind zunimmt und wir zunehmend im Schnee stapfen. Und jetzt sehen wir auch entlang des Grates vereinzelt weitere Personen – wir sind also nicht ganz alleine heute. Als wir die Rossscharte erreichen, ist aber lediglich nur noch ein weiteres Paar auf dem Weg hinauf zum Gipfel.

Die letzten Meter ist es tatsächlich etwas  – zumindest etwas schroffiger. Nicht schwerer zum Gehen, nur jetzt sieht man doch auch deutlich, dass der Preber von der steirischen Seite aus, deutlich markanter und imposanter ausschaut. Von der Lungauer Seite sieht er wie ein ruhig schlafender Grasberg aus.  Am Gipfel steht neben einem Kreuz auch noch eine Bank, die heute schon leicht eingeschneit ist. Die wirklich extrem kalten Temperaturen heute laden ohnehin nicht zu einer ausgiebigen Gipfelrast ein. Also lassen wir uns von dem anderen Pärchen nur kurz ablichten und steigen dann – genau wie sie – wieder ab.

Abstieg über den Grat und übers Bockleiteneck zur Grazer Hütte

Für den Abstieg wählen wir den langen Grat der von der Rossscharte weiter über das Bockleiteneck führt. Am langen und recht breiten Grat können wir gemütlich wieder auftauen. Mit jedem Meter weiter nach unten, tauen wir wieder auf, können Mütze und HAndschuhe wieder in den Rucksack packen, genau wie die dicken Jacken. Die Grazer Hütte lockt schon weit unten und es ist ein erstaunlich langer Weg bis zu ihr hinunter. Ein langer Weg, der sich definitiv lohnt – ein Aussichts- und Kulinarikspektakel.

Wir lassen es uns gut gehen auf der Grazer Hütte, genießen den Rückblick zum Preber, der wirklich extrem imposant von der Nordseite aussieht und machen uns anschließend auf den Rückweg zum Prebersee. Der Rückweg gestaltet sich angenehm kurzweilig durch den Wald. Und selbst das kurze Stück an der „Straße“ entlang geht sehr schnell vorbei. Zurück auf der Ludl-Alm lassen wir unseren ersten Hochzeitstag ausklingen – inklusive fantastischem Essen und einer wunderbaren Übernachtung.