Schneefahnen am Bösen Weibl (3121m) ©www.wusaonthemountain.at

Ein Bild, dass wir bereits auf Facebook veröffentlicht haben, hat es angekündigt: Wir waren am Bösen Weibl (3121m) – und das am vergangenen Sonntag (12.01.). Wir haben uns kurzfristig entschlossen nach der Tour auf den Hochschober gleich in Osttirol zu verweilen und haben uns im Lucknerhaus in Kals einquartiert.

Wie immer wurden wir freundlich am Lucknerhaus empfangen. Es kann sogar sein, dass uns die Chefin langsam kennt, denn mittlerweile waren wir wirklich häufig dort in den letzten vier Wochen.
Wir haben also den Samstag bei gutem Essen und Wein ausklingen lassen. Ich habe mir sogar noch zwei Saunagänge gegönnt, um für den nächsten Tag wieder fit zu sein. Wir haben uns für eine Tour entschlossen, die mir schon sage und schreibe zwei Jahre im Kopf herumschwirrt. Die Skitour auf´s Böse Weibl gehört zu den Parade-Skitouren in Kals und dürfte auch dementsprechend immer ziemlich überlaufen sein. Wir wollten uns überraschen lassen. Während die Herren der Schöpfung bereits am Gipfel standen, war die Tour für Heli und mich unbekannt und die Freude natürlich groß. Für Sonntag wurde geniales Wetter angesagt, strahlender Sonnenschein und relativ warm. Nach einer erholsamen Nacht und einem super gemütlichen Frühstück, standen wir dann gegen 08:00 in der Früh schon wieder auf den Skiern. Sonnig ist es gewesen, da behielt der Wetterbericht Recht. Nur das mit dem Wind, dass muss er wohl vergessen haben. Egal wo wir hingeschaut haben, ob Glockner oder alle umliegenden Gipfel, alle waren eingehüllt in Schneefahnen. Der Wind wehte mächtig stark in den oberen Lagen, hielt uns aber nicht davon ab, los zu ziehen.

Forstweg hinauf zur Nigglalm ©www.wusaonthemountain.at
Zunächst ging es um einen Forstweg mäßig steil hinauf zur Nigglalm, eine Alm mit genialen Ausblick, dann schräg hinauf über die Wiese und dann über eine Steilstufe, bei der man einen kleinen Bach überquert, bis man dann an der Oberfiglalm ankommt. Daraufhin begann der nicht ganz so schöne Teil. Wir querten ziemlich lange den Südwesthang bis zum Peischlachtörl. Ab dann beginnt der wahrlich schönste Teil der Tour. Man geht durch eine Art Schlucht, umrahmt von Felsen, in angenehmer Steigung hinauf zum Peischlachkees.

Durch eine schöne Schlucht ging es auch ©www.wusaonthemountain.at

Den Gipfel des Bösen Weibl hat man dabei schon die ganze Zeit im Blick. Noch immer wehten die Schneefahnen wie wild am Gipfel und wir entschlossen uns, schon die Windjacken anzuziehen, damit wir nicht vollkommen durchgepustet werden.

Die Schneefahnen ließen nicht nach ©www.wusaonthemountain.at

Rechts haltend, marschierten wir zuerst über flache Hänge, dann über zwei weitere Steilstufen bis wir den südlichen Gipfelgrat (3090m) erreichten.

Mäßig steil ging es in Richtung Böses Weibl ©www.wusaonthemountain.at

Simon im Wind ©www.wusaonthemountain.at

Der Wind war extrem stark und sorgte zugleich für eine geniale Atmosphäre. Bisher waren wir so gut wie alleine. Vor uns war nur eine Gruppe von drei Leuten, die aber schlussendlich nicht auf den Gipfel gegangen sind.

Wu im Wind ©www.wusaonthemountain.at
Heli und ich auf den letzten Metern… ©www.wusaonthemountain.at
…zum Skidepot! ©www.wusaonthemountain.at

Am Gipfelgrat haben wir unser Skidepot eingerichtet (alles windfest) und etwas unterhalb im Hang, kurz pausiert und alles warme, was wir dabei hatten, angezogen. Die letzten Meter zum Gipfel haben wir dann zu Fuß gemacht und wir Damen hatten den Vorrang! 🙂

Heli und Ich am Ziel…

Die Aussicht war gigantisch. Das Böse Weibl war gar nicht so böse. Purer Sonnenschein und Fernblick, Herz was willst Du mehr?

…am Gipfel Böses Weibl (3121m) am 12.01.2014 ©www.wusaonthemountain.at

Nur der Wind, der Wind hat uns mächtig aufgewirbelt. Schneller als gedacht, habe ich mit dem Bösen Weibl meinen 10. 3000ner erreicht. Ein super gutes Gefühl. Auch den anderen hat es sehr gut gefallen. Wir sind dann schnell wieder zu unseren Ski, um endlich aus dem Wind raus zukommen.

Zurück zum Skidepot… ©www.wusaonthemountain.at
…aber noch einmal kurz posieren! ©www.wusaonthemountain.at

Die Abfahrt zeigte sich vor allem im oberen Bereich gezeichnet durch windgepresste Pisten, dann durch stellenweise Pulver und später durch Sulz. Und da Simon, Heli und auch WU Höhenmeter-Junkies und Abfahrts-Freaks sind, haben sie noch einmal aufgefellt und sind in Richtung Gridenkarköpfe vom Peischlachkees wieder aufgestiegen. Da dieser aber dermaßen abgeblasen war, sind sie nur bis kurz unterhalb des Grates und haben den Hang abfahrtstechnisch zerstört – Pulver pur.

Aufstieg und Abfahrt Richtung Gridenkarköpfe ©www.wusaonthemountain.at

Ich habe währendessen die Sonne an einem windstillen Plätzchen mit Blick auf den Großglockner genossen. Anschließend ging es dann gemeinsam weiter Richtung Bus. Das Böse Weibl ist mit 1210HM aber auch fast 13KM eine angenehme und wunderschöne Tour! Die anderen Drei haben mit ihrem weiteren Aufstieg ca. 1700HM in den Beinen.