Birnhorn Aufstieg

Wie ein perfektes Training vor einem Ultra Rennen ausschaut? Das können wir Euch nicht sagen. Was wir Euch aber sagen können ist, dass wir das vorletzte Wochenende vorm nächsten Rennen wieder einmal ausgiebig genutzt haben – eben auch für´s Bergsteigen. Dieses Mal haben wir uns für das Birnhorn (2634m) in den Leoganger Steinbergen entschieden, um den Sonntag (08.09.) in einer für uns neuen Gegend zu verbringen. Und weil gute Zeit auch immer durch nette Leute definiert wird, waren wir froh, dass uns Franz begleitet hat. Am Ausgangspunkt in Ullach (Leogang) am Parkplatz, von dem die Tour aus startet, vervollständigte sich unsere Gruppe noch durch Lucia, Philipp und Hundedame Leni.

Eine tolle Gruppe auf dem Weg zum Birnhorn

Das sollte unsere erste gemeinsame Tour in dieser Zusammensetzung werden. Dafür hat es auf Anhieb gleich gepasst und es bewahrheitete sich wieder, das Facebook auch Menschen zusammen bringen kann. Dann ging es los durch den Nebel, vom Parkplatz Birnbachbrücke aus. Auf dem markierten Weg Nr. 40 in sehr vielen Serpentinen über / durch den Waldrücken hinauf zum Latschenhang, der uns dann über ein paar felsige Passagen nordwärts zum Hochtor brachte. Jetzt konnten wir die ersten schönen Ausblicke genießen. Leni tänzelte dabei immer um uns herum. Es ist ziemlich erfrischend wenn man eine so liebe Hundedame dabei hat.Leider hat uns lange der Nebel und die Wolken die Sicht versperrt und trotzdem empfanden wir dieses Stück als wunderschön. Es ging wirklich steil aufwärts und irgendwann waren wir dann wirklich über den Wolken oder der Nebeldecke. Dann sind wir über gesicherte Steige zur Mittagsscharte hinauf, über die wir dann die schön gelegene Passauer Hütte erreichten.

Von der Passauer Hütte übers Melkerloch auf das Birnhorn

Bis hierher haben wir bereits beachtliche 1.050 Höhenmeter hinter uns. Normalerweise hat man ab hier schon eine schöne Aussicht auf den Gipfel des Birnhorn. Zu diesem Zeitpunkt leider nicht, denn dunkle Wolken verschleierten den Gipfel.  Wir überlegten kurz, ob wir aus wettertechnischen Gründen „nur“ auf den Hochzint gehen sollten – entschieden uns dann aber für einen Versuch. Von der Hütte aus folgten wir dem Steig Richtung Westen, der sich nach 10min. gabelte. Wir gingen nicht auf den Hochzint, sondern links Richtung phänomenalen Melkerloch, durch das wir dann zur Birnhorn Südwand gelangten.

Durch die Südwand rauf und Ostgrat runter

Durch die Südwand ging es über Steilstufen und Felsbänder stetig steil bergauf und teilweise nur durch kleine, leichte Klettereien, dem Gipfel entgegen. Dabei hatten wir zwischendurch immer wieder „tiefgründige“ Aussichten. Der Nebel lockerte etwas auf und dann konnten wir auch schon das Gipfelkreuz entdecken. Den Gipfel hatten wir dann quasi inklusive Leni für uns alleine. Wahnsinn auch, wo die Kletterkünstlerin überall hinauf gekraxelt ist. Bewundernswert. Nach einer guten Jause, die wir, Dank Nicki (beste Frau, die man haben kann), Gattin von Franz, auch mit Sandwich genießen konnten, wollten wir über den Birnhorn Ostgrat wieder absteigen. Das man bei dieser Tour alleine im Aufstieg 1.800 Höhenmeter hat, hätten wir nicht gedacht. Waren aber positiv überrascht.

Dann ging es über einen immer wieder seilversicherten Steig hinab über die Kuchelnieder. Der Ostgrat bringt einen wirklich zügig Meter für Meter hinab. Kurz vorm Einstieg zum Klettersteig (A) musste dann aber noch unsere vierbeinige Begleitung entsprechend eingepackt werden. Selbst die besten vier Kletterpfoten, kommen da nicht unbedingt unbeschadet runter. Und mit was kann man seinen Rucksack besser füllen, als mit einem Hund. Das dachte sich zumindest Philipp und die Leni konnte einfach nur den Ausblick genießen und Pfoten schonen.Zurück an der Passauer Hütte (2.033m) haben wir uns noch einen kurzen Drink genehmigt, bevor uns dann Wolken und Regen zügig weiter hinab steigen ließen. Nach einer kurzen Dusche und anschließendem Sonnenschein sind wir alle wohlbehalten wieder am Parkplatz zurück gewesen. Das war eine tolle Tour, die mit 1800 Höhenmeter nicht zu unterschätzen ist. Wir hoffen auf Wiederholung an einem anderen Berg in dieser Zusammensetzung. Danke an Franz, Philipp und Lucia für den tollen Tag! Und natürlich Hundedame Leni!