Faulkogel mit Hut

Mit jedem neuen Jahr und jeder neuen Saison, verhält es sich gleich: Die ersten Skitouren fordern einen immer sehr. Die Beine sind an die Bewegungen noch nicht gewöhnt, die Ski gefühlt immer noch zu schwer. Obwohl man eigentlich schon ein Leichtgewicht an hat. Da kommen gemütliche Skitouren, wie die auf das Schilcheck, immer sehr gelegen. Zum Eingehen so zu sagen, zum warm werden und Grundlagen schaffen.

Wann ist es eigentlich so kalt geworden?

Als wir am Samstag (02.12.) in Flachauwinkl ankommen, ist es erstaunlich leer am Parkplatz. Der ist eigentlich immer überfüllt. Dafür ist es kalt. Saukalt. Den Übergang von warm zu saukalt, haben wir irgendwie verpasst dieses Jahr. Also müssen wir uns schnell bewegen und gehen mit langen Schritten die Forststraße in Richtung Prechtlhütte entlang. Schnee hat es hier schon in ausreichender Menge. Luke hat seinen Spaß und rennt wie ein Wahnsinniger. Vermutlich weil ihm, so wie uns, kalt ist. Wir folgen der Abzweigung rechts rauf, damit wir in steilen Spitzkehren den Wald hinauf kommen. Der Schlag ist Ski-technisch noch nicht perfekt und natürlich kugel ich ein kleines Stück ab. Da passt man mal ein paar Sekunden nicht auf, schon stolpert man über die eigenen Ski. Daher ist der Aufstieg über den Wanderweg klüger.

Technische Schwierigkeiten gibt es am Schilcheck nicht

Mit zunehmender Höhe kommen wir auch endlich in den Genuss der Sonne. In der wird es sogar etwas wärmer. Als wir die Lärchbachalm erreichen, machen wir eine kurze Pause bevor wir weiter aufsteigen. Die Spur führt jetzt durch den lichten Wald und im oberen Bereich dann über den freien Süd-Ost-Hang mäßig steil auf den Rücken und schlussendlich zum Gipfel des Schilcheck auf 2040m. Den Gipfel haben wir für uns alleine. Es frischt wieder auf, als wir die Fotos machen und auch das anstehende Föhnwetter steht bereits in den Startlöchern. Luke läuft etwas ungeduldig um uns herum, während wir uns für die Abfahrt bereit machen. Pulverträume sollten wahr werden – der Aufstieg versprach schon einiges.

Wahre Abfahrtsfreuden am Schilcheck

Da ich so oder so derzeit nicht stürzen sollte, nehme ich mit Luke den gemütlichen Abfahrtsweg entlang der Aufstiegsspur, damit der Luke nicht gegen den Pulverschnee ankämpfen muss. Wu hingegen genießt bei der Abfahrt vom Schilcheck eine Menge Pulverschwünge und kann sein Glück fast nicht glauben. So früh im Winter und solche Traumverhältnisse. Nur als wir auf dem Wanderweg die letzten Metern hinab zur Prechtlhütte fahren, müssen wir etwas aufpassen. Der ein oder andere Schutt schaut noch raus und wartet auf ein Festmahl: Ski-Fondue. Wir bleiben größtenteils unbeschadet und tragen die Ski auf den letzten Metern zurück zum Parkplatz. Skating geht noch nicht – ist aber sicherlich bald wieder möglich. Mit knapp 1000 Höhenmetern kann man am Schilcheck eigentlich nie etwas falsch machen – ob als Einstiegstour oder für zwischendurch.