Ja richtig, manch einer wird sich jetzt fragen, warum ich ausgerechnet über die zwei „Standard-Berge“ des Tennengebirges schreibe. Manch einer wird sich gerade fragen, das es nicht einmal der Rede wert ist über diese zwei Berge zu schreiben. Wir allerdings, wollen diesen zwei Gipfeln eine kleine Liebeserklärung machen. Heute (10.08) sind wir wieder einmal in Richtung Werfener Hütte aufgebrochen. Wir trauen uns schon gar nicht mehr zu zählen, wie oft wir über die verschiedensten Wege, immer mit dem gleichen Ziel, auf die wohl schönste Hütte weit und breit gegangen sind. Heute war sogar das Wetter nicht vielversprechend, Nebel so weit das Auge reichte.
Trotzdem richteten wir heute unser Ziel wieder einmal auf den Werfener Hochthron aus, gemeinsam mit unseren Freunden Stefan und Much. Mir persönlich bedeutet der Hochthron ganz viel, ist er doch mein erster richtiger Gipfel meiner noch jungen „Bergsteiger-Karriere“ gewesen und ist nach wie vor einer der schönsten Gipfel. Nach einer gemütlichen Runde auf die Werfener Hütte, sind wir dann gleich weiter Richtung Südgrat. Nach wie vor in Nebelschwaden durften wir so zu sagen alleine den Anstieg machen, keine Menschenseele unterwegs.
Einstieg zum Südgrat

Nebel war unser ständiger Begleiter im Südgrat

Das ist schon immer sehr angenehm, wenn sonst keiner unterwegs ist. So sind wir Stück für Stück durch den Nebel gekraxelt. Dabei waren wir schon ein bisschen traurig darüber, dass wir heute wohl nicht ganz so viel von der eigentlich fantastischen Aussicht genießen können. Gerade für Much wäre das ganz schade gewesen, da es heute sein „erstes Mal“ gewesen ist.

Kurz vorm Gipfel – ist das wirklich Sonne?
Aber wie sollte es auch anders sein, der Hochthron wäre nicht der Hochthron, wenn wir nicht auf den letzten fünf Höhenmetern aus dem Nebel rausgestiegen wären, in den puren Sonnenschein! Das wunderschöne Gipfelkreuz steht einfach unfassbar gut dar!
Gipfel Werfener Hochthton (2363m)
Immer ein Besuch wert, um mal kurz inne zu halten! Wir haben ihn also heute wieder perfekt erwischt: Sonnenschein, windstill, keine Leute, der Werfener Hochthron (2363m)!

Ein großer Dank an alle Helfer, zu denen auch WU gehörte, die das Kreuz am 31.07.2010 über den Nordanstieg hinauf gebracht haben. Natürlich inklusive Zement und Wasser um das Kreuz einen standesgemäßen Untergrund zu bieten. Selbst das Fach für das Gipfelbuch ist ziemlich raffiniert eingebaut. Solche Dinge sind einfach nur möglich, wenn alle zusammen helfen und geballte Manpower unterwegs ist!
Nach einer kurzen Jause, sind wir dann über den Nordabstieg ins Throntal abgestiegen und Much hat somit seine Hochthron-Überschreitung gemacht und wir haben zum wiederholten Mal das gute Gefühl genossen, wieder oben gewesen zu sein.
Einstieg in den Nordabstieg
Stefan und Much beim Abstieg!
Geschafft, der Hochthron schon hinter uns!
Und weil einem schon von weitem der wunderschöne Grasrücken des Großen Fieberhorns (2276m) entgegenstrahlt, haben wir uns kurzerhand entschlossen, dort auch noch rauf zu gehen. Zwar ohne Gipfelkreuz, gehört das Fieberhorn sicher auch zu den Gipfel, auf denen man mal gestanden haben sollte.
Gipfel des Großen Fieberhorns
Einfach zu erreichen, über die Griesscharte oder das Throntal, bietet es einen ebenso fantastischen Ausblick über Werfen wie der Hochthron! Außerdem ist es eine super coole und angenehme Runde, nach der man entspannt, bei Kuchen und Kaffee auf der Werfener Hütte sitzen kann.
Für einen entspannten Samstag, war das wieder einmal ein toller Bergtag auf unseren Lieblingsgipfeln im Tennengebirge! Noch ein paar Infos, für alle die noch nicht oben waren, aber gerne gehen wollen: Der Südanstieg ist schroffig und viel loses Gestein prägen den Anstieg. Kleine Klettereien bis in den II. Grad sowie Ausgesetztheit an einigen Stellen. Alpine Kenntnisse unbedingt erforderlich, da keine Versicherungen vorhanden sind. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit wichtig, da Absturzgelände. Aber alle technischen Daten findet man ohnehin überall im Internet. Nordanstieg/abstieg ist deutlich kompakter, allerdings steiler und ausgesetzter. Alpine Erfahrung nötig, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit.