Wir wollten eigentlich nach Osttirol. Eigentlich hatten wir nicht mit Gewitter gerechnet und eigentlich wollten wir viel eher aufstehen. Jetzt sitzen wir im Auto ins Großarltal, noch scheint die Sonne und es ist schon eher Vormittag als Morgen. Und wir fahren in ein uns bekanntes Gebiet. Aber da steht noch ein Gipfel mit dem Namen Draugstein, auf dem wir noch nicht waren, an dem wir immer nur vorbei gegangen sind. Und wir waren bis jetzt immer nur im Winter hier unterwegs, nie im Sommer.

Erstes Ziel ist die Filzmoosalm auf dem Weg zum Draugstein

Der Parkplatz ist erwartungsgemäß voll. Wir finden noch ein Plätzchen und gehen los. Wir sind flotter unterwegs, obwohl wir uns heute gegen laufen und fürs gehen entschieden haben. Aber wir verschaffen uns dadurch etwas Abstand zu den heutigen Massenandrang. Der Weg zur Filzmoosalm führt uns in sanften Steigungen hinauf. Es ist super schön hier auch im Sommer. Die Wegführung ist die gleiche. Bei der Filzmoosalm ist bereits einiges los, wir kommen aber erst später hier her zurück. Wir gehen direkt weiter bergwärts und kommen an wunderschönen Zirbenbäumen vorbei.

Nicht immer täuschen lassen, den Draugstein-Gipfel haben wir heute alleine für uns

Wu ist leicht unmotiviert, als wir die Abzweigung zum Draugstein erreichen. Oben am Grat und auch vor uns, können wir unzählig viele Menschen entdecken. Da ist heute richtig etwas los, aber ich bin mir bereits sicher, dass wir den Gipfel für uns alleine haben würden. Also steigen wir weiter zum Filzmoossattel hinauf. Überholen einige und kommen ins Schnaufen auf den ziemlich steilen Serpentinen. Vorher war es flach, jetzt ist es steil. Den Kamm entlang und dann wieder in mehreren Serpentinen auf der östlichen Seite des Hanges zwischen zahlreichen herumliegenden Kalkblöcken. Uns kommen etliche Leute entgegen. Luke ist schon um einiges weiter oben. Es folgt eine kleine Seilversicherte Passage und wieder kommen uns Menschen entgegen. Dann noch einmal zwischen den Felsen hindurch und dann trennen uns nur noch ein paar Meter vom Gipfelkreuz. Die letzte Gruppe verlässt soeben den Gipfel und wir sind alleine. Geht doch. Wer hätte das gedacht?

Runter, rüber, rauf aufs Filzmooshörndl

Nachdem wir den Gipfel tatsächlich rund eine halbe Stunde für uns haben, machen wir uns an den Abstieg. Wir wollen heute noch rüber aufs Filzmooshörndl. Dazu steigen wir hinab zum Filzmoossattel und gehen über die Filzmoossattelhöhe rüber in Richtung Filzmooshörndl. Ein wunderbarer Höhenweg mit sensationellen Ausblicken bis zum Ankogel. Allerdings ziehen auch schon Gewitterwolken auf und wir beeilen uns wieder ein bisschen. Als wir die letzten Meter hinauf zum Filzmooshörndl steigen, verlassen auch hier die letzten Wanderer den Gipfel. Auch den Gipfel haben wir also wieder für uns alleine. Alles richtig gemacht. Dann komplettieren wir die Runde und steigen hinab über die Wiesen, vorbei an einer Menge Kühen zurück zur Filzmoosalm. Wir bestellen eine Brettl- und Käsejause. Und genau diese haut uns um. Absolut empfehlenswert. So unglaublich lecker und reichhaltig. Danach fällt es uns schwer wieder aufzustehen und zurück zum Parkplatz abzusteigen. Wir schaffen es trotzdem.