Wenn es am Abend noch so wunderbar warm und sonnig ist, dann sollte man das ausnutzen. Auch gerne mal mit 1200 Höhenmetern auf das Tennengebirge um den Sonnenuntergang zu genießen. Keine neue Tour aber die Lieblingstour von Wu. Und wir sind diese seit fast drei Jahren nicht mehr klassisch gegangen, wie wir gestern (19.07.) feststellen mussten. Also wurde es höchste Zeit für eine etwas ausgiebigere After Work-Tour auf das Große Fieberhorn. Nachdem wir zu Hause kurz Büro- gegen Bergklamotten getauscht hatten, fuhren wir gemeinsam mit Luke zum Unterholzparkplatz in Pfarrwerfen, dem Ausgangspunkt unserer Tour.

Das Fieberhorn immer im Blick

Vom Parkplatz geht es wie gewohnt erst einmal zur Mahdeggalm. Im Wald war es noch angenehm kühl, auf dem Almgelände angekommen, heizte die Sonne ein. Aber wir konnten einen nahezu wolkenlosen Himmel und unser Tagesziel das Große Fieberhorn (2276m) immer im Auge behalten. Und dann kamen wir auch schon ins grübeln, wie lange wir eigentlich schon nicht mehr dort oben gewesen seien und wann wir das letzte Mal die Griesscharte für den Aufstieg gewählt hätten. Die Mahdeggalm ließen wir hinter uns und wählten den „Kniebeißer-Weg“ für den weiteren Aufstieg. Wieder im Wald wurde es etwas kühler.

Wir erreichten die Abzweigung zur Griesscharte und stapften dieser entgegen. Im Schotterfeld ging es dann wieder etwas mühsamer zu, unterhalb des kleinen Fieberhorns dann aber wieder besser – weil wir inzwischen im Schatten gehen konnten. Also machten wir Meter um Meter hinauf zur Griesscharte und philosophierten über vergangene Jahre, in denen ich (Sabrina) mich hier noch deutlich schwerer getan habe konditionell.

Kraxeln in der Griesscharte

Und dann erreichten wir den Einstieg der Griesscharte. Ein letzter steilerer Aufschwung, bevor wir den Gipfelanstieg des Fieberhorn vor uns haben und eine tolle Übung für Luke unseren Klettermeister, oder zumindest will er noch einer werden. Die Griesscharte besteht aus vielen Wasserrillen und Felsabsätzen, aber mit etwas Trittsicherheit kein Problem. Auch Luke kam gut voran, blieb aber immer schön nah bei uns.

Oben angekommen ging es dann über ein paar Grasmatten auf den Nordgratrücken unschwierig und weglos hinauf auf den Gipfel.  Während Luke und ich schon die Aussicht genossen, turnte Wu noch mit der Kamera weiter unten rum, bevor auch er sich zu uns gesellte. Ganz nebenbei stellten wir fest, dass wir in so ziemlich genau zwei Stunden hier oben waren. Für mich definitiv eine extreme Steigerung zu meiner letzten „besten“ Zeit, die ich auf Anschlag hier nach oben brauchte. Und mit dem Unterschied, dass wir jetzt gemütlich gegangen sind. Wahnsinn, was die Zeit mit sich bringt.

Das Fieberhorn in abendlicher Dämmerung

Und dann waren wir auch schon wieder im Abstieg. Das Fieberhorn und die Griesscharte hüllten sich schon in eine abendliche Dämmerung und im Wald war es dann bereits etwas finster. Trotzdem kamen wir ohne Stirnlampen aus, denn im Endeffekt war es immer noch hell, Dank wolkenlosem Himmel. Zwischendrin legte Wu leider noch einen „Umknicker“ hin, der sich gewaschen hatte. Jetzt hat er eine Bänderzerrung und ich kann nur zu gut mit ihm mitfühlen. Zurück am Auto waren wir froh, dass er alleine runter gehen konnte, wenn auch unter Schmerzen. Aber mit Abstand eine der schönsten After Work oder überhaupt Touren bei uns in der Gegend und mit 1200 Höhenmetern auch ausreichend. Und natürlich gibt es auch tolle Kombinationsmöglichkeiten mit den umliegenden Gipfel – dafür dürft Ihr gerne hier mal schauen.