Die Decke noch mal über den Kopf ziehen. Ja so fühlen wir uns gerade, wenn wir an diesem Sonntagmorgen (01.10.) aus dem Fenster schauen. Ungemütlich, Willkommen Oktober. Da man aber neue Monate nicht ohne Berge beginnen darf, schaffen wir es doch unter unseren Decken hervor und fahren nach Altenmarkt-Zauchensee auf den Parkplatz des Gasthauses Neuhäusl.

Es tröpfelt ganz leicht. Wider erwarten nicht so schlimm wie vermutet. Der Parkplatz ist trotzdem leer. Wir freuen uns auf eine ruhige und einsame Tour auf den Lackenkogel. (Off topic: Wie wird er denn nun geschrieben? Lackenkogel oder Lakenkogel? Zu finden sind beide Versionen.)

Ist doch gar nicht so schlimm

Die ersten Meter führt uns ein schmaler Weg hinauf in Richtung Sattelbauer. Durch den Wald, dann über einen Kahlschlag, dann wieder durch einen Wald, der uns unterhalb des Sattelbauern bringt. Dort ist heute wieder etwas los, hier ist das ganze Jahr über immer eine gute Einkehrmöglichkeit. Wir gehen erst einmal weiter.

In der Hoffnung, dass die Lackenalmen vielleicht noch bewirtschaftet sind. Luke ist heute gut gelaunt und fetzt durch den Wald. Jedes Matschloch nimmt er mit, der Regen aber kommt bis jetzt nicht so richtig durch. Die Wolken hängen zwar tief, aber nass werden wir nicht. Zumindest nicht von außen. Warm wird uns trotzdem.

Vom Sattelbauer steigen wir südwärts in den Wald und auf dem blau markierten Weg Nr.2 zu einer Forststraße hinauf. Man kann dieser Straße folgen, wir aber wählen wie immer den breiten, aber deutlich steileren Fußweg in Richtung Lackenalmen. Wir überqueren noch zwei Mal die Forststraße, bevor wir sie dann nutzen um zu den Lackenalmen zu kommen. Etwas unterhalb kommt uns gerade die erste Person des Tages entgegen.

Der Lackenkogel versteckt sich in den Wolken

Hinter den Lackenalmen versteckt sich der Lackensattel, eine Scharte. Natürlich frischt es hier auf. Der Wind nimmt zu und aus diesen tief hängenden Wolken nieselt es. Jetzt wird es doch etwas ungemütlicher. Wir nehmen den Steig links über den licht bewaldeten Rücken – etwas mühsam und steil. Dafür wird uns aber richtig warm und wir trotzen dem schlechten Wetter. Wenn alles so nebelig ist, bekommt es gleich eine mystische Wirkung. Und herbsteln tut es schon gescheid.

Über die Westflanke des Berges, ein wunderschöner Weg über Wurzelwerk, erreichen wir den Sattel südlich des Lackenkogels. Und noch mehr kühle Temperaturen. Die Wegfindung ist trotz Wolken und Nieselregen eindeutig. Einfach links dem Weg folgen und über den wunderschönen Südkamm (heute leider alles Wolkenverhangen) zum Gipfel.

 

Die Aussicht ist ein Traum, also wenn die Wolken nicht alles einhüllen. Sonst sieht man eben nur im Umkreis von 10 Metern ein bisschen Gipfel. So wie wir heute. Macht aber trotzdem nichts. Das Gipfelbuch ist bis auf den letzten Rest vollgeschrieben. Hätten wir das gewusst, hätten wir ja ein neues mit rauf gebracht.

Denn ein paar Besucher wird es hier in diesem Jahr sicher noch geben.  Auf dem Rückweg vom Gipfel treffen wir noch einen einsamen Gipfelaspiranten. Ein Läufer, ein Trainierer eben. Denn der Lackenkogel geht wirklich immer.

Auf dem Rückweg nehmen wir den Aufstiegsweg. Uns ist auch kein anderer bekannt. Auf der Lackenalm bekommen wir noch einen Radler, draußen. Kaltes Getränk und kalte Umgebung ist keine gute Kombination, also machen wir uns schnell an den Weiterweg zurück zum Auto. Mit 1150 Höhenmetern eine tolle Tour, auch bei Schlechtwetter. Und im Winter gehen wir mindestens einmal pro Saison dort rauf.