Unheimlich lange waren wir nicht mehr auf einem von Wu´s liebsten Gipfel im Tennengebirge. Das Große Fieberhorn steht sehr häufig im Schatten des Werfener Hochthron. Zu Unrecht wie wir finden. Dafür ist man dort oben meistens alleine. Und wenn es in den Bergen wieder ruhiger wird, ja, dann machen wir uns gerne auf den Weg. Auch vor ein paar Tagen haben wir das schöne Wetter ausgenutzt und uns auf den Weg nach Werfen gemacht. Das Auto stellen wir am Parkplatz des Unterholzparkplatzes ab. Hier hat sich im vergangenen Jahr einiges getan. Eine große Forststraße führt in die Wälder. Momentan schaut es alles etwas misshandelt aus, nicht unbedingt schön. Aber hoffentlich holt sich die Natur das irgendwie alles wieder zurück.

Sonnenstrahlen erwärmen uns

Wie immer gehen wir erst einmal in Richtung Mahdegg-Alm und die Sonne wärmt uns. Sie steht schon recht tief, das Laub ist gelb und generell hat alles um uns herum eine wärmende Ausstrahlung. Es ist noch nicht viel los am Morgen und es ist ruhig. Wir lassen die Mahdegg-Alm hinter uns und steigen etwas steiler über den Griesscharten-Weg weiter auf. Viele, viele Serpentinen – ziemlich steil.

Über uns blitzt der Schnee in der Sonne, ein paar Wolken verhüllen den Hochthron, im Tal steckt der Nebel noch etwas fest. Es herbstelt. Wir nehmen die Abzweigung zur Griesscharte und treffen auf zwei Kletterer die sich erst einmal noch ein bisschen aufwärmen, bevor es an den Fels geht. Wir steigen weiter auf und kommen an die kleine Schlüsselstelle bei der Eiskapelle. Das ist zumindest immer die Schlüsselstelle für Luke, an der er warten soll. Wir heben ihn dann drüber. Heute springt er einfach todesmutig, verfehlt die andere Seite und kugelt etwas ab. Aber dann kraxelt er einfach auf der anderen Seite wieder hoch – Schmerzen? Scheinbar nicht.

Griesscharte und Großes Fieberhorn im Schneemantel

Die Regenfälle der letzten Tage bescherten der Griesscharte und dem Plateau bereits einiges an Schnee. Und als wir am Einstieg der Scharte sind müssen wir etwas buddeln und stapfen. Luke klettert souverän voran, wir ihm hinterher.  Die Schwierigkeiten hielten sich noch in Grenzen, nasse Füße gab es trotzdem. Und dann querten wir zum langen Rücken des Fieberhorns und stiegen über diesen hinauf. Oben am Hochthron sahen wir ein paar Leute, hier drüben bei uns war keine Menschenseele.

Den Gipfel haben wir abermals für uns alleine, die Sonne wärmt und es ist windstill. Wir bleiben einige Zeit lang sitzen, genießen die Welt von oben. Nach einer halben Stunde folgen uns die ersten Personen und wir überlassen ihnen den Gipfel. Den Abstieg ist gleich wie der Aufstieg – schnell erledigt, aber mit nassen Füßen. Die trocknen aber wieder, als wir auf der Mahdeggalm ein Süppchen genießen.

Es ist schon ganz wunderbar hier zu Hause. Deswegen gibt es zum Großen Fieberhorn auch schon einige Berichte.

Großes Fieberhorn (2276m) – wenn der Hausberg mal Schwierigkeiten bereitet

Großes Fieberhorn (2276m) – After Work auf das Tennengebirge