Der Hitze entfliehen kann man über verschiedene Wege: Entweder man springt in einen See oder steigt auf einen Berg. Wir haben beides verbunden und trotzdem keine Abkühlung gefunden. Bei einem See wie den Tappenkarsee in Kleinarl fast nicht zu glauben – denn der hat gefühlt -10 Grad kaltes Wasser. Und genau da liegt das Problem – wir sind Weicheier und haben einen Sprung ins kalte Nass leider nicht übers Herz gebracht. Nur unsere Füße haben den Weg rein gefunden und das war schon eine echte Meisterleistung von uns. Belohnt werden wir dafür mit einem Gipfelerlebnis ganz für uns allein – nur wir Drei und die Sonne.

In der Früh ist es noch kühl im Tappenkarsee

Wir sind etwas früher unterwegs um der großen Mittagshitze zu entkommen und parken unser Auto am Parkplatz im Talschluss von Kleinarl. Die Mautstraße ist kostenpflichtig, aber man spart sich wirklich einige lästige Kilometer auf der Ebenen. Heute sind wir nicht die Ersten, aber überlaufen ist es auch nicht. Wir folgen dem Aufstieg hinauf zum Tappenkarsee – ein Wanderweg der sehr gut präpariert ist und in vielen Kehren steil nach oben geht. Wir überholen einige Leute, aber je höher wir kommen umso heißer wird es. Dabei erhoffen wir uns eigentlich Abkühlung, je höher wir kommen. Luke hat jedenfalls seinen Spaß und wir plappern viel. Demnach bemerken wir fast gar nicht, dass wir ziemlich flott am Tappenkarsee ankommen. Die Außentemperatur ist heiß, der See ist aber richtig eisig kalt. Daher erst einmal nur Füße rein und weiter gehen.

 

Der Weißgrubenkopf ist nicht zu übersehen – er thront über dem Tappenkarsee

Wir machen uns an den Weiterweg auf den zu unserer linken Seite großen Gipfel des Weißgrubenkopfs. Er ist markant und nicht zu übersehen. Unterhalb der Tappenkarseehütte zweigen wir nach links auf dem markierten Weg ab und gehen ein paar Meter hinab um den Tappenbach zu überqueren. Anschließend steigen wir über Wiesenhänge auf, Kehre um Kehre. Nie wirklich schwierig und meistens alleine. Wir quatschen und quatschen aber die Weißgrubenscharte kommt nicht näher. Es zieht sich etwas, da man den Gipfel die ganze Zeit vor Augen hat, ihm aber nicht näher kommt.

Erst ab der Weißgrubenscharte verwandelt sich der leichte Steig kurz in einen etwas anspruchsvolleren alpinen Steig. Es wird deutlich steiler und felsiger. Man darf sich nicht wundern – der Steig führt dann erst einmal um den Gipfel drum herum und dann von Norden herauf zum schönen Gipfelkreuz und sensationellen Aussichtspunkt. Heute haben wir den Gipfel für uns allein und genießen das sehr.

Abstieg und Weiterweg über das Schiereck

Wir entschließen uns die Runde über das Schiereck zu vervollständigen. Das Schiereck, auch wenn es der Name vielleicht vermuten lässt ist nicht hässlich, im Gegenteil. Ein wunderbarer Grasberg, den man gemütlich über den Grat erreicht. Am Gipfel treffen wir auf Schafe, die fälschlicherweise wohl vermuten, dass wir Ihnen etwas bringen. Leider haben wir nichts dabei und sie folgen uns ein ganzes Stück mit runter. Wenn es also irgendwann mal nichts mehr werden sollte mit unseren Jobs, pachten wir eine Hütte oder werden Schafhirten. Die Sonne heizt uns immer noch sehr ein und daher lassen wir uns am Gipfel nicht viel Zeit. Wir wollen zum nächsten Wasser, damit Luke sich abkühlen kann. Außerdem treibt der Hunger uns auch weiter runter in Richtung Tappenkarseealm. Und wir wollen mutig sein und vielleicht doch noch den Sprung ins kalte Nass wagen.

 

Zurück am See, schaffen wir es gerade einmal die Füße ins Wasser zu halten und erleiden quasi schon den Erfrierungstod. Außer Luke – der hüpft rein und raus, als wäre es nichts. Wir machen also, was wir am besten können: Essen! Und zwar auf der Tappenkarseealm, bevor wir uns an den finalen Abstieg zurück zum Auto machen. Es ist noch immer so drückend heiß, dass wir nahezu ausrinnen. Das Auto können wir nicht gleich besetzen, sondern reißen erst einmal alle Türen auf. Am heißesten Tag des Junis, bringt halt auch ein Berg und See keine Abkühlung.