Viel zu lange ist unser 5. Run with Wusaonthemountain(s)-Lauftreff schon her. Verregnet war er, aber nicht minder genial. Und die ganzen lieben Leute die immer dabei sind, machen jeden Lauftreff zu etwas ganz besonderem. Dieses Mal verschlägt es uns ins Großarltal – unsere Heimat, quasi. Wir sind viel hier, im Sommer wie im Winter. Die Jungs, Tom Farbmacher, Peter Fankhauser und Tom Wagner vom Salomon Running Team AT/DE sind auch mit dabei und laufen gemeinsam mit uns über den Frauen- und Gamskarkogel und am Abend sitzen wir alle ausgelassen im Hotel Nesslerhof in Großarl. Aber dazu später.

Wenn wir beim eigenen Lauftreff eigentlich die schwächsten sind

Den Termin haben wir schon lange ausgeschrieben. Es verspricht eine großartige Runde zu werden, eine ziemlich starke Runde. Eigentlich eine Runde mit einigen ziemlichen Größen in der Trailrunning Szene. Das ehrt uns immer wieder, denn wir sind in diesen Runden eigentlich immer die schwächsten – fühlen uns aber dennoch nie als die „Letzten“. Das macht unseren Lauftreff aus – wir laufen zusammen und schauen aufeinander. Wir treffen uns am Parkplatz der Liftstation Panoramabahn, teilen uns auf ein paar wenige Autos auf und fahren weiter zum Startpunkt unserer Tour – Parkplatz zur Bachalm. Heute sind wir insgesamt 16 Leute und zwei Hunde und bei meiner kurzen Ansprache zur heutigen Runde schauen alle sehr bedächtig. Es hat sogar ein bisschen etwas von einer Grabrede. Daher halte ich mich kurz und wir laufen los. Mittendrin Wu und ich. Die Puste geht uns direkt beim ersten Anstieg über einen steilen Stich durch den Wald aus, daher schalten wir auf zügiges Gehen um. Die Forststraße zur Bachalm schlängelt sich recht kurzweilig hinauf. Sie bietet einige Abkürzungen, wenn man sie denn nutzt. Genutzt haben die Abkürzungen nur Rupi, Wu, Silke, Luke und ich. Der Rest der Gruppe wartet vergeblich auf uns auf der Forststraße, während wir auf der Bachalm ankommen. Was ist passiert?

Eine Menge Schwarzbeeren und eine kleine Brise am Frauenkogel

Die quatschende Meute hat vor lauter lustiger Gespräche die Abzweigung zur Bachalm verpasst – und uns ermöglicht mal ganz vorne zu laufen. Was für ein Erlebnis. Wir schließen alle wieder auf bevor wir jetzt auf den mit Abstand schönsten Teil dieser Runde kommen. Ein steiler weg schlängelt sich nach oben, am Wegrand eine Menge Schwarzbeersträucher. Richtig flüssig kommen wir auf Grund des ständigen Schwarzbeerkonsums nicht voran, aber das ist egal. Einen leckeren Zwischenstop darf man nie verneinen. Immer weiter nach oben. Wir erreichen die ersten Lacken und nehmen uns Zeit für Bilder und fürs Durchatmen. Es ist nichts los und das Frauenkar liegt vor uns. Ein Teil macht sich noch schnell zu einem Abstecher auf den Tennkogl auf, während wir bereits den Weiterweg durchs Frauenkar antreten. In einigen Serpentinen geht es nach oben auf der Scharte empfängt uns neben einer grandiosen Aussicht auch ein frisches Lüftchen. Es wird frisch auf dem Grat hinauf auf den Frauenkogel. Die Jacken bleiben am Gipfel nicht in den Rucksäcken verstaut, sondern leisten Ihre Dienste gegen die kalte Brise.

Runter und rauf auf den Gamskarkogel

Die Querung zum Gamskarkogel ist aussichtsreich und wunderschön. Die Gamskarkogelhütte liegt weit oben und thront über allem. Wir erhoffen uns etwas Wärme und gutes Essen für unseren Zwischenstopp auf dem höchsten Grasberg Europas. Die ersten Meter runter gehen schnell, ein Stück gerade auf dem schmalen Trail und dann wieder steil nach oben. Die Gruppe zieht sich kurz etwas auseinander – Wu und ich hecheln hinterher. Aber die Hütte stürmen wir dann gemeinsam. Sprichwörtlich überfallen wir den Hüttenwirt und die zwei Tische im Inneren. Aber wir finden alle Platz und bekommen Getränke und Kleinigkeiten zum Essen. Wunderbarer Zwischenstopp.

Und wir treffen unbekannte Bekannte – sie erkennt Luke. Eine Dame die auch beim Glockner Ultratrail mitgelaufen ist, kann sich an Luke am Kapruner Törl erinnern. Spitze – unser Hund ist berühmt! Unseren Entschluss weiter zu laufen haben wir ohne die Kälte vor der Hütte gemacht. Es fröstelt uns ziemlich und daher schauen wir am Gipfelkreuz ziemlich albern aus. Aber jeder wollte nur schnell wieder in Bewegung kommen. Außerdem ist der Downhill zur Tofernscharte auch ein absoluter Wahnsinn. Inzwischen liegen fast 20 Kilometer hinter uns und lockere 1700 Höhenmeter, aber die Beine fliegen einfach über den feinen Trail.

Bis zur Harbachalm und dann?

Ein kurzer Stopp auf der Tofernscharte und dann starten wir in einen rasanten „Instagram“-Downhill. Social Media gehört ja auch immer gepflegt. Wir treffen an der Harbachalm alle wieder zusammen und laufen weiter in Richtung Hüttschlag. Eine Forststraße, auf der wir dann bei der Hälfte scharf links abbiegen. Diese Forststraße endet eigentlich im nirgendwo – aber Wu und ich fanden -ganz im Barkley-Marathon Style – mal einen Durchschlupf, der einen längeren Rückweg über die Bundesstraße verhindert. Und das kam uns sehr gelegen.

Auch dieses Mal finden wir den Durchschlupf und mit uns pirschen jetzt 14 Trailrunner durchs Gestrüpp. Unten aus dem Wald heraus, geht´s über die Forstwege und den Höhenweg zurück zum Ausgangspunkt, den wir nach knapp 23 Kilometern und 1700 Höhenmetern erreichen. Glücklich und zufrieden, aber hungrig. Hungrig nach einer Dusche und gutem Essen.

Vom Gamskarkogel in das Hotel Nesslerhof in Großarl

Und dieser Run with Wusaonthemountain(s)-Lauftreff findet hier noch nicht sein Ende. Wir sind im Großarltal – DER Tourismusregion schlechthin. Auch wir sind dem Großarltal verfallen und man findet uns sehr, sehr regelmäßig hier. Und hier gibt es eine Menge Hotels. Nur wenige stechen allerdings wirklich heraus. Das Hotel Nesslerhof ist eines dieser Hotels, das nicht viel Lärm macht, aber es definitiv dürfte. Sie bieten uns eine Kooperation an, die neben den Zimmern für die Salomon Athleten auch das Nutzen der sanitären Anlagen oder schön ausgedrückt: „Geht gerne in unserem Spa-Bereich duschen“ beinhaltet. Was für ein Luxus nach unserem Lauf ausgiebig duschen zu können und dabei ebenfalls völlig überwältigt vom riesigen und wunderschönen Wellness-Bereich zu sein.

Ein modernes, sehr gemütliches Juwel – das wir definitiv wieder besuchen werden. Wir treffen uns anschließend auf der Terrasse und warten bis alle fertig sind. Die ersten Getränke fließen schon und der Service ist mehr als zuvorkommend. Für das Abendessen setzen wir uns an eine lange Tafel im Restaurant, die wir uns reserviert wurde. Wir verbringen einen lustigen Abend mit toller Bewirtung im Hotel Nesslerhof und sind uns sicher, dass wir so oder so wiederkommen werden.